Bericht: Apple verschärft interne Sicherheitsmaßnahmen

Das Unternehmen versucht verstärkt, Löcher in der Konzernzentrale zu stopfen – doch die meisten Leaks kommen mittlerweile aus China.

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Apple soll seine internen Sicherheitsmaßnahmen seit Amtsantritt von Tim Cook im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt haben. Wie das IT-Magazin Ars Technica in einem längeren Bericht schreibt, der sich auf ungenannte Angestellte des Konzerns beruft, hat der Apple-Chef damit eine entsprechende Aussage aus dem vergangenen Frühjahr umgesetzt. "Wir werden die Produktgeheimhaltung nur noch verstärken", sagte Cook in einem Interview auf der "D"-Konferenz im Mai.

Mittlerweile sorgten die Maßnahmen für Frustrationen unter den Ingenieuren, meldet Ars Technica weiter. So seien Testprogramme, bei denen Mitarbeiter Prototypen in die "reale Welt" mitnehmen können, eingeschränkt worden. Es sei "wirklich verstörend", dass solche Produkte anschließend in einer Stückzahl von Millionen ausgeliefert würden, sagte ein Apple-Mitarbeiter. Es sei manchmal fraglich, ob man Geräte testen könne, wie das eigentlich nötig sei. Zudem werden auch die internen Abteilungen stärker gegeneinander abgeschottet. "Es gibt Codenamen über Codenamen über Codenamen", so eine Ars Technica-Quelle.

Hardware-Leak aus einem chinesischen Forum: So soll das MacBook Pro Retina mit 13-Zoll-Bildschirm aussehen (unten).

(Bild: Weiphone)

WIrklich hilfreich sind die neuen Maßnahmen allerdings nicht. Die Zahl der Leaks hat in den letzten Monaten sogar noch zugenommen. Nahezu alle durchgesickerten Infos dürften dabei nicht aus der Apple-Zentrale stammen, sondern aus chinesischen Zuliefererkreisen. So wurden unter anderem Bilder des iPhone-5-Gehäuses ebenso Monate im Voraus bekannt wie nun realistisch wirkende Aufnahmen des kommenden MacBook Pro Retina mit 13-Zoll-Display.

Apple sei es noch nicht gelungen, die Produktionsmitarbeiter in Asien auf Geheimhaltung einzustimmen. Diese hätten mittlerweile oft Handys und Internet-Zugang, was das Entfleuchen von Informationen erleichtert. Dementsprechend sei auch bei den kommenden Produktankündigungen damit zu rechnen, das vieles vorab bekannt wird. "Wenn die Leute etwas leaken wollen, finden sie einen Weg", so ein Apple-Angestellter.

Inzwischen soll es auch eine größere Frustration innerhalb Apples geben, dass die "Überraschung" bei Keynote-Veranstaltungen vielfach nicht mehr möglich sei. Die Teams arbeiteten schließlich auf diesen "Big Reveal" hin, wie ihn Apple auch heute wieder mit seinem "iPad mini"-Event plant. (bsc)