Bericht: Deutsche Post will nun auch bei De-Mail einsteigen
Nachdem es bisher so ausgesehen hat, als habe sich die Post bei De-Mail selbst aus dem Spiel genommen, will sie das Zertifizierungsverfahren nun doch abschließen. Ein Kompromiss soll das möglich machen.
Die Deutsche Post will laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Zertifizierung als De-Mail-Partner nun doch abschließen. Bisher hatte es so ausgesehen, als sei die Post bei De-Mail aus dem Rennen: Die Post beharrte auf das PostIdent-Verfahren zur Teilnehmerauthentifizierung, bei dem die Personalausweisnummer des Kunden nach dem Geldwäschegesetz gespeichert wird. Dies ist laut dem De-Mail-Gesetz aber untersagt. Dem Zeitungsbericht zufolge arbeitet man nun an einem Kompromiss.
Noch auf der CeBIT hatte die Deutsche Post ihr PostIdent-Verfahren als unerlässlichen Bestandteil ihres Systems gepriesen, an dem man festhalten werde. Nun denkt die Post offenbar um, weil Großkunden überlegen sollen, auf De-Mail umzustellen. Der fortlaufende Anstieg der Portokosten beim Papier-Briefverkehr soll mit der De-Mail abfangen werden. Die derzeitigen De-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, 1&1 sowie Mentana Claimsoft planen erhebliche Rabatte für Großkunden, um die derzeit sehr niedrige Auslastung bei der De-Mail zu verbessern.
Für Verbraucher ändert sich dabei nichts. Sie können weiterhin 3 kostenlose De-Mails bei der Telekom und 10 kostenlose De-Mails bei 1&1 (Web.de sowie GMX, [Update: 100 kostenlose De-Mails bei Abschluss von De-Mail Plus für 9,99 Euro im Monat]) verschicken und werden danach mit 39 Cent pro Brief zur Kasse gebeten. Bei der e-Post der Deutschen Post ist der digitale Brief deutlich teurer: zum 1. Januar wird die Post die Kosten für den Standard e-Postbrief (bis maximal 20 MB) von 58 auf 60 Cent erhöhen. Bislang sind Endkunden jedoch kaum an De-Mail interessiert. So heißt es im Bericht der Zeitung, dass bei 1&1 trotz üppiger Freikontingente des Unternehmens nur 170.000 De-Mailer registriert sind. (vbr)