Bericht: EU-Kartellverfahren gegen Intel rückt näher

Die EU-Kommission hat laut einem Bericht des "Wall Street Journal" einen Berichtsentwuf über angebliche wettbewerbsrechtliche Verstöße des Prozessorherstellers erarbeitet.

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Die EU-Kommission hat ausreichend Beweise beisammen, um ein formales Kartellrechtsverfahren gegen Intel einzuleiten. Das berichtet das Wall Street Journal, das sich auf "eingeweihte Personen" bezieht. Ein Entwurf eines Berichts sei bereits erstellt. Falls er den nun folgenden intensiven juristischen Prüfungen standhalte, werde er an Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes weitergeleitet, die voraussichtlich noch in diesem Jahr eine abschließende Entscheidung über ein Verfahren fällen könnte. Daraufhin würde Intel eine zweimonatige Frist eingeräumt, um auf die Vorwürfe antworten zu können.

Im April 2001 wurde erstmals bekannt, dass sich die EU-Kommission für das Wettbewerbsverhalten Intels interessiert. Später wurde ersichtlich, dass sich vor allem Intel-Konkurrent AMD bei der EU-Kommission beschwert hatte. Mitte Juli ließ die Kommission Intel-Büros in Europa durchsuchen. Dabei seien laut Wall Street Journal Dokumente sichergestellt worden, die in dem nun anlaufenden Verfahren verwendet werden sollen. Intel wird unter anderem vorgeworfen, mit Rabattgewährung eine beherrschende Marktposition missbraucht zu haben. Im September reichte das Bundeskartellamt eine Beschwerde von AMD über vermutete Absprachen zwischen Intel und Elektronikmärkten der Metro-Gruppe an die EU-Kommission weiter. (anw)