Bericht: Google soll Internetkabel für Inselstaaten im Westpazifik betreiben
Mit Millionensummen wollen die Regierungen Australiens und der USA einem Bericht zufolge ein Internetkabel im Pazifik finanzieren. Betreiben soll das Google.
Google soll im Auftrag der Regierungen der USA und Australiens im Westpazifik künftig mehrere Unterseekabel betreiben und mindestens acht Inselstaaten eine weitere Anbindung ans Internet zur Verfügung stellen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen in der US-Regierung. Das Projekt soll demnach am Mittwoch vorgestellt werden, wenn Australiens Premier Anthony Albanese im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden zusammentrifft. Die beiden Staaten werden das Projekt demnach mit 50 Millionen US-Dollar (Australien) und 15 Millionen US-Dollar (USA) finanziell unterstützten.
Immer mehr Internetkabel von Google
Mit dem Geld soll dem Bericht zufolge ein existierendes Kabelprojekt Googles in der Region so ausgebaut werden, dass es Mikronesien, Kiribati, die Marshallinseln, Papua-Neuguinea, die Salomonen, Timor-Leste, Tuvalu und Vanuatu umfasst. Um welches Unterseekabel es sich dabei handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor, am naheliegendsten ist aber das mehr als 7000 km lange Kabelsystem Japan-Guam-Australia (JGA), an dem sich Google 2018 beteiligt hat. Wie viel Geld der US-Konzern in das geplante Kabelprojekt stecken soll, geht aus dem Bericht nicht hervor. Der ist bereits an einer Reihe solcher Kabel beteiligt und lässt weitere verlegen.
Das strategische Interesse in die Inselstaaten im Westpazifik sei in den vergangenen Jahren gewachsen, heißt es weiter. Sowohl China als auch die USA umwerben die jeweiligen Regierungen mit Investitionen in Infrastruktur, um den Einfluss des jeweils anderen zurückzudrängen. Gleichzeitig habe US-Präsident Biden schon mehrfach darauf gedrängt, die US-amerikanische Dominanz in der Telekommunikation zu stärken, weil es eine Kontrolle über den Fluss von Informationen ermögliche. Die millionenschwere Investition in Unterseekabel für die kleinen Inselstaaten sei vor diesem Hintergrund zu sehen. Außerdem wolle die USA denen dabei helfen, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe zu stärken.
(mho)