Bericht: Hersteller kurbeln PC-Geschäft mit Preisnachlässen an

Nach Zahlen von Context ist der Absatz von Consumer-PCs in Europa im dritten Quartal um 18 Prozent eingebrochen – insgesamt konnten die Verkaufszahlen aber dank Preisverfall zulegen.

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Von
  • Matthias Parbel

Das PC-Geschäft in weiten Teilen Europas war im dritten Quartal 2011 von massiven Preisnachlässen gekennzeichnet. Nach Einschätzung der Marktforscher von Context wollten Hersteller und Großhandel damit vor allem den Abverkauf überschüssiger Lagerbestände ankurbeln. Diese hatten sich insbesondere aufgrund der schwachen Consumer-Nachfrage seit Ende 2010 aufgebaut. Dem taiwanischen Hersteller Acer bescherten diese Probleme im Jahresverlauf sogar rote Zahlen – nachdem das Unternehmen allein in Europa Abschreibungen auf überschüssige Lagerbestände in Höhe von 150 Millionen US-Dollar aufwenden musste.

Context zufolge blieben die Verkaufszahlen von Consumer-PCs- und -Notebooks im dritten Quartal europaweit 18 Prozent unter den Vergleichswerten des Vorjahreszeitraums. Basis für diese Einschätzung bilden die gemeldeten Absatzzahlen der wichtigsten Großhändler in der Region, die rund die Hälfte aller verkauften Rechner umsetzen. Die gefragten Tablet-PCs bleiben in den Context-Analysen allerdings unberücksichtigt – auch absolute Zahlen veröffentlichen die Marktforscher nicht. Gartner hingegen meldete für das zweite Quartal in Westeuropa rund 12,6 Millionen verkaufte PCs- und Notebooks – Tablets ebenfalls nicht eingerechnet. Im Vergleich zu den Monaten April bis Juni seien die Verkaufszahlen Context zufolge nun im dritten Quartal um gut 9 Prozent gestiegen, die durchschnittlichen Verkaufspreise aber auch um 10 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem dritten Quartal 2010 sackte der Umsatz dadurch um 11 Prozent ab.

Regional entwickelten sich die Märkte in den einzelnen europäischen Ländern jedoch höchst unterschiedlich. Vor allem der Süden verzeichnete die stärksten Rückschläge. So gingen beispielsweise in Spanien und Italien die Verkaufszahlen zwischen 7 und 10 Prozent zurück, die Umsätze brachen sogar um bis zu 21 Prozent ein. Aber auch in der Schweiz und Finnland verzeichnete Context einen Umsatzschwund von gut 18 Prozent. Deutschland hingegen kommt mit einem Umsatzminus von gut 5 Prozent eher glimpflich davon – die Verkaufszahlen kletterten gegenüber dem dritten Quartal 2010 dabei aber um 7 Prozent. Damit setzt sich hierzulande der moderate Preisverfall aus den ersten 6 Monaten des Jahres fort. Laut CEMIX (Consumer Electronics Marktindex Deutschland) sanken die durchschnittlichen Verkaufspreise von Desktop-PCs im Privatkundenmarkt in der ersten Jahreshälfte um 4,9 Prozent auf 622 Euro, die von Notebooks gaben um 2,9 Prozent auf 549 Euro nach. (map)