Bericht: Lenovo bastelt an eigener Spielkonsole

Der chinesische Computerhersteller will offenbar groß ins Gaming-Business einsteigen und schon im November eine Spielkonsole vorstellen, die es mit Playstation, Wii und Xbox aufnehmen soll.

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Von
  • dpa

Der chinesische Computerhersteller Lenovo will im lukrativen Markt für Spielekonsolen mitmischen. Im November werde eine neu entwickelte Konsole unter dem Namen eBox vorgestellt, die Anfang nächstes Jahres auf den Markt kommen solle, berichtete die englischsprachige Zeitung China Daily am Freitag unter Berufung auf Unternehmensvertreter. Damit wolle Lenovo den großen Konsolenherstellern Microsoft, Nintendo und Sony Marktanteile abjagen. Für die Entwicklung hat Lenovo Anfang August mit rund 40 Software-Ingenieuren ein Tochterunternehmen namens "eedoo Technology" gegründet. Die Investmenthöhe wurde nicht genannt.

Die Plattform soll dem Kinect-System der Xbox von Microsoft ähneln, das Spielen ohne einen Controller ermöglicht. Die eBox benutze eine Kamera, die die Bewegung der Spieler verfolgt und auf den Bildschirm übersetzt. Die Konsole sei vor allem für die Familienunterhaltung gedacht, weniger für eingefleischte Gamer. Sie werde teurer als Nintendos Wii, aber billiger als die Xbox in den USA. In den ersten zwei, drei Jahren wolle Lenovo eine Million Geräte jährlich verkaufen.

Damit es Spiele für die Konsole gibt, seien bisher 16 größere internationale Entwickler gewonnen worden, schrieb das Blatt. 30 Spiele sollen beim Kauf kostenlos mitgeliefert werden. Der weltweite Markt für Konsolen und Spiele wurde 2009 auf 60 Milliarden Dollar beziffert. Bis 2015 könnte der Umsatz laut Prognosen auf 70 Milliarden Dollar steigen. Das Marktpotenzial in China ist unbekannt, da der Import von Konsolen zumindest offiziell aus Rücksicht auf die Gesundheit von Jugendlichen verboten ist. Es gibt gleichwohl einen großen Schwarzmarkt. (vbr)