Keine Boot-Festplatten mehr: Microsoft forciert angeblich SSDs in Komplett-PCs

Komplett-PCs mit Windows-Betriebssystem sollen ab 2023 immer von einer SSD booten. Die Vorgabe macht Microsoft offenbar PC-Herstellern.

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(Bild: c't)

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Geht es nach Microsoft, sollen ab 2023 in allen Komplett-PCs SSDs stecken, auf denen Windows vorinstalliert ist. Das jedenfalls berichtet das auf Speichermedien spezialisierte Marktforschungsteam von Trendfocus unter Berufung auf PC-Herstellerquellen.

Die Vorgabe beträfe Billig-Desktop-PCs, in denen aus Kostengründen häufig noch 1 TByte große Festplatten mit vorinstalliertem Windows eingebaut sind. Eine im Einkauf gleich teure SSD wäre nur 256 GByte groß, dafür im Alltag aber deutlich schneller. Insbesondere aufgrund der schnellen wahlfreien Zugriffe fühlen sich selbst günstige SATA-SSDs flotter an als HDDs, etwa beim Starten von Programmen.

Im Retail-Handel kostet eine 1 TByte große HDD rund 30 Euro. 256-GByte-SSDs sind ab etwa 25 Euro erhältlich – 512 GByte kosten hingegen mehr als 40 Euro. Bei Billig-PCs, die bestimmte Preispunkte von zum Beispiel 250 oder 300 Euro einhalten müssen, können 10 Euro bereits ausschlaggebend sein.

Im Gespräch mit der Webseite Tom's Hardware sagt Trendfocus-Vizepräsident, dass Microsoft die Umstellung auf SSDs als primäres Laufwerk in allen Komplett-PCs eigentlich schon 2022 durchsetzen wollte. PC-Hersteller hätten jedoch einen Aufschub auf 2023 mit Microsoft ausgemacht und würden gerade versuchen, den Übergang auf Anfang 2024 zu verschieben.

Bei Notebooks sind Festplatten als primäres Laufwerk schon lange kein Thema mehr, da bei Billiggeräten eMMC-Flash-Speicher zum Einsatz kommt. Dieser ist in der Regel schneller als eine HDD, lässt sich jedoch nur fest verlöten. Steckbare Module gibt es nicht, weshalb eMMC-Speicher kein Thema für Desktop-PCs ist.

(mma)