Bericht: Neues Handy-Linux von Nokia

Nokia soll an einem Linux-basierten Betriebssystem für einfache Handys arbeiten.

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Nokia soll an einem Linux-basierten Betriebssystem für einfache Handys arbeiten, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise. Verantwortlich für die Entwicklung des neuen Systems mit dem Codenamen Meltemi soll Mary McDowell sein, als executive vice president für Mobiltelefone zuständig.

Meltemi, benannt nach einem Wind in Griechenland, wäre der zweite Anlauf Nokias mit einem Linux-basierten Betriebssystem. Maemo, 2005 als System für kommende Smartphone-Generationen gestartet, wurde nur auf wenigen Modellen eingesetzt. 2010 verschmolz Maemo mit Intels Mobil-Linux Moblin zu MeeGo, das ebenfalls auf leistungsstärkere und teurere Geräte – Smartphones, Tablets, Netbooks, Smart-TVs, In-Vehicle-Infotainment für Autos – zielt.

Im Februar dieses Jahres verabschiedete sich Nokia komplett von Maemo/MeeGo und stieg auf Windows Phone um (siehe auch Nokia: Kein Glück mit Linux). Der verbliebene MeeGo-Mitstreiter Intel wiederum hat sich gerade mit Samsung zusammengetan, um MeeGo mit Code der LiMo Foundation zu einem neuen System namens Tizen zu verschmelzen.

Anders als Maemo und MeeGo zielt Meltemi aber nicht auf Smartphones, sondern auf so genannte Features Phones, günstige Handys, die derzeit etwa die Hälfte des Nokia-Geschäfts ausmachen. Traditionell verkauft Nokia diese Geräteklasse mit S40 oder Symbian. Allerdings erwarten Käufer auch bei diesen Geräten immer mehr Smartphones-Features wie Touchscreens und Internet-Fähigkeiten. Offenbar hält Nokia eine Neuentwicklung auf Linux-Basis für erfolgversprechender als die Weiterentwicklung von S40 und Symbian. Nokia hatte Symbian 2008 an die Symbian Foundation übergeben mit dem Ziel, das Handy-Betriebssystem als Open Source weiterzuentwickeln, den Open-Source-Ausflug aber dieses Jahr beendet. (odi)