Bericht: Per EasyPay ins Gefängnis

In amerikanischen Apple Stores kann man als Kunde per iPhone-App bezahlen und gehen. Wenn man nicht aufpasst, landet man aber schnell im Gefängnis – ohne seine Einkäufe und mit Hausverbot.

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Die Anleitung zum EasyPay-System ist kurz und knapp. Dass man sicherheitshalber seine Quittung prüfen sollte, steht nicht drin.

Laut einem Bericht der Macworld wollte Teenager Eric Shine ein Paar neuer Kopfhöhrer im New Yorker Apple Store über das EasyPay-Verfahren bezahlen. An der Eingangstür wurde er dann wegen versuchten Diebstahls festgehalten. Wie sich heraus stellte, hatte Shine den Kaufvorgang zwar eingeleitet, aber nicht abgeschlossen, also tatsächlich nicht bezahlt. Der Store-Manager rief daraufhin die Polizei, die ihn für eine Nacht in die Zelle steckte, um Zeit für die Ermittlungen zu haben.

Der Teenager weißt unterdessen die Anschuldigungen von sich. Er habe nicht vorgehabt zu stehlen. Als er einen Angestellten nach einer Tüte für die Kopfhöhrer fragte, habe der nicht einmal die Quittung sehen wollen – so wie es eigentlich vorgeschrieben sei. Das hätte seinen Fehler aufdecken können, weshalb Apple letztlich mit Schuld an diesem Problem habe. Ob der Achtzehnjährige nun dafür belangt wird, soll ein New Yorker Gericht im Oktober klären. Hausverbot im Apple Store auf der Fifth Avenue hat er jedenfalls sofort bekommen.

Apple hatte EasyPay im November letzten Jahres eingeführt. Über die Apple-Store-App können Kunden in amerikanischen Ladengeschäften ihre Waren bezahlen. Dazu müssen sie lediglich den Barcode mit dem Smartphone abfotografieren und können dann über eine mit ihrer Apple-ID verknüpfte Kreditkarte bezahlen. Das alles läuft ohne Kontakt zu einem Store-Mitarbeiter ab und soll den Kunden möglichst schnell und einfach zum Ziel bringen. Um wirklich sicher zu gehen, dass die Bezahlung erfolgte, kann sich der Anwender am Ende noch eine Quittung anschauen. (mst)