Bericht: Samsung halbiert Investitionen im Halbleiter-Segment

Der weltweit größte Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics wird seine Investitionen im Halbleiter-Segment nach Informationen der Tageszeitung The Korea Times in diesem Jahr drastisch zurückschrauben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der weltweit größte Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics wird seine Investitionen im Halbleiter-Segment nach Informationen der Tageszeitung The Korea Times in diesem Jahr drastisch zurückschrauben. Statt 6,2 Billionen Won (umgerechnet 3,36 Milliarden Euro) wie im Jahr 2008 würden in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich nur 2 bis 3 Billionen Won in die Chipproduktion investiert, schreibt die Korea Times, die sich bei ihren Angaben auf unternehmensnahe Kreise beruft. Gründe seien "Überproduktion, volle Lager, sinkende Nachfragen und weitere Preisrückgänge".

Bereits Ende November hatte Samsung angekündigt, im kommenden Jahr weniger Kapital in die Speicherchip-Produktion zu stecken, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Auch wurden im Rahmen eines Sparprogramms zum Ende des Jahres bereits zwei Chipfabriken geschlossen. Konkurrent Hynix Semiconductor, nach Samsung zweitgrößter DRAM- und NAND-Hersteller, fährt seine Investitionen im Jahr 2009 ebenfalls deutlich zurück (nur noch eine statt zwei Billionen Won) und erwartet den "Negativ-Höhepunkt" im stark umkämpften Speicherchip-Geschäft in den ersten drei Monaten des neuen Jahres.

Analysten sehen in den Maßnahmen einen ersten wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Speicherchip-Preise, die seit mehreren Quartalen kontinuierlich gefallen sind und zu erheblichen operativen Verlusten bei den Herstellern geführt haben. Hauptursache ist die erhebliche Überproduktion, die wiederum mit der gigantischen Fertigungskapazität zusammenhängt, die die DRAM-Produzenten – die acht größten Firmen bedienen zusammen 96 Prozent des Weltmarkts – in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Andere Marktbeobachter gehen unterdessen davon aus, dass erst mit dem Ausstieg eines größeren Herstellers wieder Geld mit Speicherchips zu verdienen sein wird. (pmz)