Speicherchip-Hersteller kürzen Investitionen

Aufgrund schwindender Nachfrage haben mehrere Chip-Hersteller in Asien, USA und Europa ihre Pläne für weitere Chip-Fabriken auf Eis gelegt und Entlassungen angekündigt.

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Nicht nur der Infineon-Tochter Qimonda steht das Wasser bis zum Hals, auch andere namhafte Speicherchip-Hersteller haben aufgrund der weltweiten Finanzkrise und sinkender Nachfrage ihre Investitionen in neue Chip-Fabriken auf Eis gelegt. So meldet das Wall Street Journal, der weltweit größte Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics habe am Freitag verkündet, im Rahmen seines Sparprogramms bis zum Ende des Jahres zwei seiner Chip-Fabriken zu schließen. Wegen der schlechten Aussichten für 2009 kündigte Samsung seinen Aktionären an, man werde auch im kommenden Jahr weniger Kapital in die Speicherchip-Produktion investieren. Auch Toshiba, hinter Samsung der zweitgrößte Hersteller von Flash-Speicherchips, denke darüber nach, den Bau zweier neuer Chipfabriken in Japan vorerst auszusetzen. Ebenso habe der Chiphersteller MeiYa den Bau weiterer Chip-Fabriken auf unbestimmte Zeit verschoben.

Viele Analysten erwarten für das kommende Jahr erstmals seit 2001 einen Rückgang in der Nachfrage nach Halbleiter-Chips, berichtet das Wall Street Journal. Der Industrieverband World Semiconductor Trade Statistics sage demnach für 2009 einen Rückgang der weltweiten Verkaufe um 2,2 Prozent voraus. Die Semiconductor Industry Association hält gar einen Rückgang um 5,6 Prozent für wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund hat neben Intel auch ST Microelectronics vor einem deutlichen Einbruch seiner Ergebnisse im vierten Quartal gewarnt. Gegenüber dem dritten Quartal 2008 würde man statt 2,7 nur noch zwischen 2,2 und 2,35 Milliarden US-Dollar umsetzen können. (hag)