Bericht: Siemens einigt sich mit Ex-Chef Pierer

Nachdem im Streit um Entschädigungen für den Korruptionsskandal beim Siemens-Konzern zuletzt alles auf einen Showdown mit dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer hinauslief, zeichnet sich jetzt offenbar doch noch eine Einigung ab: Pierer soll statt der zunächst geforderten 6 Millionen Euro Schadensersatz nun etwas weniger zahlen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Nachdem im Streit um Entschädigungen für den Korruptionsskandal beim Siemens-Konzern zuletzt alles auf einen Showdown mit dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer hinauslief, zeichnet sich jetzt offenbar doch noch eine Einigung ab. Wie diverse Quellen berichten, soll Pierer statt der zunächst von Siemens geforderten 6 Millionen Euro Schadensersatz nun etwas weniger zahlen – im Raum stehen 5 Millionen Euro. Heinrich von Pierer leitete den Siemens-Konzern von 1992 bis 2005 – in diese Zeit fallen viele der Schmiergeldzahlungen, über die sich das Unternehmen weltweit lukrative Aufträge verschafft hatte. Den Schaden des Korruptionsskandals beziffert Siemens inzwischen auf mehr als zwei Milliarden Euro.

Der Konzern wirft insgesamt zehn früheren Vorstandsmitgliedern vor, ihrer Aufsichtspflicht nicht ausreichend nachgekommen zu sein, was die Korruptionshandlungen begünstigt habe. Mitte November erklärte sich Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld bereit, zwei Millionen Euro Schadensersatz im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal zu zahlen. Zuvor hatten sich bereits drei weitere Ex-Manager mit dem Siemens-Konzern geeinigt und jeweils 500.000 Euro gezahlt. Pierer wehrte sich bislang vor allem dagegen, dass er deutlich mehr als die anderen Ex-Vorstandsmitglieder zahlen und somit gewissermaßen als Hauptschuldiger im ehemaligen Vorstand gelten solle. Das Unternehmen drohte daraufhin mit Gerichtsverfahren, sollte es nicht zu einer Einigung kommen. (pmz)