Bericht: Strenge HomeKit-Zertifizierung bremst Hersteller aus

Bislang hält sich die Anzahl der Geräte, die zu Apples Smart-Home-Standard kompatibel sind, noch in Grenzen. Einer der Gründe sollen die strikten Sicherheitsvorgaben sein.

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Bericht: Strenge HomeKit-Zertifizierung bremst Hersteller aus

HomeKit-Gerät von Elgato.

(Bild: Hersteller)

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Die Liste der offiziell HomeKit-kompatiblen Geräte, die Apple auf seiner Website publiziert, ist weiterhin eher kurz: Momentan werden nur fünf Hersteller genannt. Einer der Gründe, warum der Smart-Home-Standard des iPhone-Herstellers nicht in die Gänge kommt, sollen die strengen Zertifizierungsvorgaben sein. Das berichtet der IT-Newsdienst The Register unter Berufung auf informierte Kreise.

Vorhandene Geräte müssen demnach zum Teil komplett umgebaut werden, um die von Apple zugelassenen Steuerchips und Firmware-Elemente zu nutzen. Dies treffe auf "viele Fälle" zu und sei "teuer und zeitaufwändig".

Momentan liefern nur Broadcom, Marvell und TI für HomeKit zugelassene Chips – etwa Marvells EZ-Connect mit dem 88MC200-Mikrocontroller auf Cortex-M3-Basis und dem WLAN-Controller 88W8801. Diese System-on-Chip-Einheiten seien samt Apples Firmware für die gesamte HomeKit-Kommunikation zuständig.

Vor dem Verkauf der Hardware müssen die Geräte Apples strikte Kontrollen durchlaufen – auch in Sachen Sicherheit. Dabei soll der Konzern sogar selbst die zur Anbindung der HomeKit-Hardware an iOS-Geräte notwendigen achtstelligen Codes verteilen. Laut dem Bericht änderte Apple zudem mehrmals Vorgaben, was zu weiteren Verzögerungen führt.

HomeKit war bereits im Jahr 2014 vorgestellt worden, erste Geräte kamen jedoch nicht vor Juni 2015 auf den Markt. Mac & i widmet sich in Heft 2/2015 ausführlich dem Thema Heimvernetzung mit der Apple-Technik.

[Update 15.07.15 13:44 Uhr:] Wie HomeKit-Geräteanbieter Elgato gegenüber Mac & i mitteilte, sind die achtstelligen Codes zwar Pflicht, sie würden aber nicht von Apple vergeben. "Vorgeschrieben sind nur Formatierung und Konfektionierung, aber die Erstellung und das Einbrennen in die Geräte-Firmware obliegt dem Hersteller", so ein Sprecher. "Aus unserer Sicht sind die hohen Sicherheitsanforderungen ein klares Plus und ein starkes Verkaufsargument." (bsc)