Berlin bekommt Digital-TV per Antenne

Ab 1. November wird der terrestrische TV-Empfang im Ballungsraum Berlin/Brandenburg sukzessive von analog auf digital umgestellt.

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  • dpa

Für die Besitzer von Fernsehgeräten mit Antennenempfang in Berlin und Brandenburg beginnt am 1. November das digitale Zeitalter. Dann wird bis Mitte kommenden Jahres schrittweise der Empfang von analoger auf digitale Technik umgestellt, kündigte der Vorsitzende der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB), Hans Hege, am heutigen Dienstag in Berlin an.

Mit der Digitaltechnik DVB-T (Digital Video Broadcasting- Terrestrial) können in Zukunft bis zu 24 Programme kostenlos über Antenne empfangen werden. Dafür ist allerdings ein Decoder notwendig, der im Fachhandel zum Preis zwischen 199 bis 500 Euro angeboten wird. Die "Antennengucker" sollten sich bald über die neue Technik informieren, denn "wer nichts tut, hat bald kein Bild mehr", so Hege. Bei Kabel- und Satellitenempfang bleibe indes alles beim Alten.

Bis Ende Februar 2003 wollen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF, SFB und ORB sowie die privaten SAT.1, RTL, RTL II und ProSieben zudem noch analog senden. Anschließend stellen die privaten Sender vollständig auf DVB-T um, die Öffentlich- Rechtlichen wollen noch bis August parallel auf schwächeren Frequenzen analog ausstrahlen. Vom März 2003 an werden auch VOX und Super RTL digital senden.

Der Ballungsraum Berlin/Potsdam sei weltweit die erste Region, die ausschließlich auf ein Digital-Angebot über Antenne setze, sagte Hege. Die neue Technik ermöglicht den mobilen Fernsehempfang auf Laptops und Handys sowie in Autos und auf Booten. Gebündelt wird das Digitalangebot im Playout-Center der Telekom in Berlin-Schöneberg und über die Sendeanlagen am Alexanderplatz und auf dem Schäferberg ausgestrahlt.

Von der Umstellung sind 240.000 Haushalte in Berlin und Brandenburg betroffen, in denen heute noch über Antenne ferngesehen wird. Deutschlandweit schauen noch rund sieben Prozent der Haushalte per Analog-Antenne. Weil der Fernsehgenuss ein verbrieftes Grundrecht ist, können Empfänger von Sozialhilfe die Digital-Decoder zu günstigen Bedingungen leasen oder in Raten zahlen. Die monatliche Belastung soll dabei etwa 8,50 Euro betragen. Die Kosten werden von der MABB zu drei Viertel und den Sozialämtern zu einem Viertel getragen. Die Medienanstalt bietet gemeinsam mit den Sendenetzbetreibern eine Hotline an (0 18 02/32 39 99). (dpa) / ()