Bertelsmann will möglicherweise Internettochter BOL verkaufen

Ewald Walgenbach, der neue Chef der DirectGroup Bertelsmann, will sich nach einem Bericht des Hamburger Wirtschaftsportals manager magazin Online von dem verlustreichen Internetbuchhändler BOL trennen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Ewald Walgenbach, der neue Chef der DirectGroup Bertelsmann, will sich nach einem Bericht des Hamburger Wirtschaftsportals manager magazin Online von dem verlustreichen Internetbuchhändler BOL trennen. Wie es heißt, verhandele Bertelsmann bereits mit dem weltweit größten Internethändler Amazon über den Verkauf. Wie es hieß, werde es weiter einen Onlineverkauf unter den Fittichen des Bertelsmann-Buchclubs geben. Denkbar ist allerdings, dass sich das Angebot auf Club-Produkte konzentriert. Bertelsmann wollte die Gerüchte gegenüber dem Manger Magazin nicht kommentieren.

Neben BOL steht demnach auch das Joint-Venture Barnesandnoble.com, das Bertelsmann zusammen mit Barnes & Noble -- dem größten stationären Buchhändler der USA -- betreibt, zur Disposition. Trotz massiver Investitionen habe BOL weltweit nicht an den Erfolg von Amazon heranreichen können, heißt es in dem Bericht. Das US- Unternehmen belege in fast allen Ländern, in denen es aktiv ist, den ersten Platz. Ein Kauf von BOL würde die Marktposition des US- Händlers besonders in Europa noch einmal deutlich ausbauen, denn in den Niederlanden und Skandinavien halte die Bertelsmann-Firma die Spitzenposition. In Deutschland belege das Unternehmen den zweiten Platz.

Vor einem Jahr hatte Bertelsmann BOL mit seinem Buchklub zusammengelegt, um Kosten zu sparen. Um das "stark wachsende Geschäft" auch profitabel zu gestalten, wollte man "die Synergien mit den Buchclubs ausschöpfen." Dazu sollten die IT-Infrastruktur gemeinsam genutzt und Einkaufsvorteile ausgeschöpft werden. (wst)