Beschlagnahmte Bitcoins: Finnland will an Ukraine spenden

1981 beschlagnahmte Bitcoins sollen im Besitz des finnischen Zolls sein. Laut einem Bericht will Finnland Mittel daraus der kriegsverheerten Ukraine spenden.

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(Bild: Shutterstock)

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Die finnische Regierung will Mittel aus Bitcoin-Beschlagnahmungen an die von Russland attackierte Ukraine spenden, berichtet die Tageszeitung Helsingin Sanomat. Demnach befänden sich 1981 Bitcoin im Besitz des finnischen Zolls, derzeitiger Wert fast 75 Millionen Euro. Das Kryptogeld stamme unter anderem aus Konfiszierungen bei Ermittlungen gegen Drogen- und Dopingkriminalität. Ob die gesamte Summe oder nur ein Teil an die Ukraine fließe, sei aber noch nicht entschieden; Regierungsquellen der Tageszeitung hätten zumindest von einem "erheblichen Anteil" gesprochen.

Beschlossen sei laut Helsingin Sanomat bereits, dass die Spende nicht in Form einer Bitcointransaktion überwiesen werde. Der Zoll solle stattdessen die Kryptomünzen versteigern, damit ein Eurobetrag zur Verfügung stehe. Unter anderem habe das schlechte Image von Kryptowährungen, die häufig mit Kriminalität in Verbindung gebracht werden, zu der Entscheidung geführt. Zudem besage auch das finnische Zollrecht, dass beschlagnahmte Vermögenswerte in Bargeld umgewandelt und an den Staat abführt werden müssen. Ein formeller Beschluss über das Ausmaß der Hilfe an die Ukraine werde in den nächsten Wochen erwartet. Für den Verkauf der Bitcoins veranschlage man rund sechs Wochen, eine Ausschreibung für einen Makler sei bereits gestartet.

Auch wenn die finnische Regierung keinen Bitcointransfer vornehmen wird, hat die Ukraine für sich Kryptowährungen bereits als Spendenvehikel etabliert. Eine eigens eingerichtete Website wirbt in der Kryptocommunity um Zuwendungen, unter anderem die Kryptobörse FTX unterstützt das Land dabei. Laut Angaben auf der Website sind aktuell umgerechnet über 60 Millionen US-Dollar in Kryptowährungsspenden an das kriegsversehrte Land geflossen, wovon rund 45 Millionen US-Dollar bereits ausgegeben wurden, insbesondere für militärische Güter. Angenommen werden Spenden in 16 Kryptowährungen wie etwa Bitcoin, Ether, Dogecoin, Solana und Monero.

(axk)