Beschwerden über Fusion AOL/Time Warner

Vier US-Verbraucherschutzverbände und zwei Instant-Messenger-Anbieter beschwerten sich bei der US-Regulierungsbehörde FCC über die Fusion von AOL mit Time Warner.

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Von
  • Holger Bleich

Vier US-Verbraucherschutzverbände haben sich zusammen getan und eine Petition bei der FCC eingereicht, in der sie vor einer gefährlichen vertikalen Medienkonzentration durch die bevorstehende Megafusion warnen. Der neue AOL/Time-Warner-Konzern würde sowohl Fernseh- und Internet-Inhalte als auch den Zugriff auf die Netzinfrastruktur dominieren. Ausserdem forderten die Organisationen die FCC dazu auf, den Kauf der MediaOne-Gruppe durch AT&T nicht zu genehmigen, da diese Kabelgesellschaft Anteile an Time Warner besitze und somit der Grundstein für ein "AT&T-AOL-Duopol" gelegt würde.

Nach dem es im "Messenger-Krieg" für einige Zeit ruhiger geworden ist, droht AOL nun wieder Ungemach, diesmal aber nicht von Seiten Microsofts: Die Messenger-Anbieter iCast und Tribal Voice reichten bei der FCC Klage gegen den Online-Konzern ein. Darin fordern sie die Behörde dazu auf, AOL die Fusion mit Time Warner nur zu genehmigen, wenn der Online-Anbieter sein Messenger-Netzwerk (AIM) für alle Mitbewerber am Markt öffne.

Derzeit blockt AOL viele fremde Messenger-Clients ab. So können sich seit Dezember Kunden von AltaVistas Instant-Messaging-Service nicht mit AOL-Mitgliedern im Netz treffen, weil AltaVistas Client von Tribal Voice kommt. Im März verschloss AOL dann auch iCast-Clients den Zugriff auf seine Buddy-Listen. Das Messenger-Netz von AOL ist mit 91 Millionen registrierten Mitgliedern bei weitem der größte Dienst dieser Art. (hob)