Bessere Oberfläche, weniger Snapshot-Ärger: Update für TrueNAS SCALE

TrueNAS erhält eine überholte Oberfläche, Storage-as-a-Service und zahlreiche Verbesserungen für den Umgang mit Clustern und virtuellen Maschinen.

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(Bild: kubais / Shutterstock.com)

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Mit der Version 22.12.0 "Bluefin" poliert iX Systems sein noch junges Enterprise-Storage-System TrueNAS SCALE auf.

Nach einer Umwidmung des auf FreeBSD basierten, quelloffenen Network Attached Storage-Systems FreeNAS zu TrueNAS Core war TrueNAS SCALE der Vorstoß der Entwickler, ein Produkt auf den Markt zu bringen, dem Debian GNU/Linux zugrunde liegt. Die ganz großen Neuerungen verspricht das Update nicht, diese befanden sich schließlich in der vorigen Kickoff-Version "Angelfish".

Mit Bluefin rückt jetzt jedoch eine Version aus der Beta in den Release-Status, die TrueNAS SCALE um einige neue Fähigkeiten erweitert und viele Funktionen verbessert. SCALEs Alleinstellungsmerkmalen, die Cluster-Fähigkeit, virtualisierte Compute Nodes und Containerunterstützung stehen dabei im Vordergrund.

Eine neu verfügbare Möglichkeit, auch Admin-Zugänge ohne root-Rechte zu erstellen, bildet die Spitze des Update-Eisbergs. Wichtigstes Element ist eine neu aufgelegte Benutzeroberfläche. Diese trennt nun die Bereiche "Storage" und "Datasets". Ersterer umfasst jetzt auch eine Übersicht der verbundenen Geräte. Die Dataset-UI bietet neben einem Überblick über die Berechtigungen vor allen Dingen auch Einsicht in den Umfang der angelegten Snapshots. Zu viele Snapshots, die den Speicher belasteten, waren in der Vergangenheit ein größeres Problem, mit dem sich Nutzer von TrueNAS herumschlagen mussten.

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Generell soll die neue Oberfläche ein durchweg besseres Management des eigenen NAS-Systems bieten. Zwar waren viele Elemente davon bereits in Angelfish vorhanden, Schlüsselfunktionen wie das Management von virtuellen Maschinen wurden aber noch einmal ausgebaut. Im Zuge dessen kann das Ersetzen von Cluster Nodes ab sofort mit APIs durchgeführt werden. Ein Kubernetes CSI Driver wurde eingeführt, dank dem TrueNAS SCALE als Speichercluster benutzt werden kann und USB-Passthrough für virtuelle Maschinen wurde freigeschaltet.

Ab der Version Bluefin reiht sich nun auch der Cloud-Provider Storj in die – noch kurze – Liste der verfügbaren Anwendungen ein. Das Unternehmen stellt seine Globally Distributed Storage (GDS) jedoch nicht bloß als Service in der App zur Verführung, sondern ist aktiver Partner von iX Systems – so soll eine Alternative zu klassischen Hyperscalern geschaffen werden. Gemeinsam wollen iX-Storj so objektbasierten Speicher oder Speicher-als-Service zu einem günstigeren Preis als die Platzhirsche bieten, welcher aus TrueNAS SCALE direkt gekauft und angesprochen werden kann. Weitere neu verfügbare Anwendungen sind Pi Hole, Syncthing und Qbittorrent.

Was Anwender jedoch weiterhin schmerzlich vermissen könnten, ist eine native Kommunikation von virtuellen Maschinen mit TrueNAS. Nutzer müssen dies weiterhin mit einer Virtual Machine Network Bridge lösen; ein entsprechendes Feature ist zwar in der Produktion, in Bluefin fehlt es aber noch.

Anwender, die ihre Angelfish-Version aktualisieren, sollten sich außerdem auf ein paar bange Minuten einstellen: Erste Umsteiger berichten davon, dass ihre Anwendungen nach dem Update erst einmal "verschwinden", eine Wartezeit von 30 Minuten soll das Problem jedoch beheben. Eine vollständige Übersicht über den Inhalt des Updates findet sich in der offiziellen Dokumentation.

(kki)