Besucherschwund und "zufriedenes Stimmungsbild"

Dieses Jahr kamen rund 150.000 Besucher weniger auf die CeBIT. Dennoch ziehen Veranstalter und Aussteller positive Bilanz.

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Von
  • Torge Löding

Der Vorstand der Deutschen Messe AG und der IT-Branchenverband Bitkom mussten einen erheblichen Besucherrückgang auf der diesjährigen CeBIT verzeichnen: Nur noch 700.000 Interessierte kamen in den letzten acht Tagen zur Branchenmesse -- rund 18 Prozent weniger als die fast 850.000 im vergangenen Jahr. Enttäuschung darüber wollte sich aber niemand anmerken lassen.

"Was zählt ist Klasse, nicht Masse", sagte Bitkom-Vizepräsident Willi Berchtold. Die wichtigen IT-Entscheider seien vor Ort gewesen. "Einmal mehr konnte der Fachbesucheranteil -- insbesondere aus dem Ausland -- gesteigert werden. Zudem waren die Besucher besser vorbereitet", so der Verbandsvertreter. Am Ende waren es aber doch weniger Fachbesucher als noch im letzten Jahr. Wenigstens blieb der Prozentanteil mit 85 Prozent ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Wie viel den Veranstalter dieser Rückgang gekostet hat, wollte ein Messesprecher nicht sagen. "Viel Geld", antwortete er auf Nachfrage.

Dieses Jahr dauert die CeBIT einen Tag länger als letztes Jahr, insgesamt acht Tage. "Vielleicht war es in diesem Jahr nicht richtig; perspektivisch sind die acht Tage aber der richtige Schritt", gab sich Berchtold diplomatisch. Die Messe AG hat bereits entschieden: Auch im nächsten Jahr soll die CeBIT wieder von Mittwoch bis Mittwoch, also acht Tage, andauern.

Der Konflikt zwischen den Ausstellern Microsoft und Sony um die Präsentation der Playstation 2 auf der CeBIT wird vermutlich zu neuen Ausstellungskriterien führen. Auf der Tagesordnung der Manöverkritik der Messe AG steht dieser Punkt ganz oben.

Auch in diesem Jahr trauen sich Bitkom und Messe AG wieder eine Marktprognose zu: Sie rechnen für 2002 mit einem Wachstum von rund vier Prozent für die Unternehmen aus den Branchen IT und Kommunikation. Im vergangenen Jahr rechneten die Veranstalter zu CeBIT-Ende mit 8,7 Prozent. Nicht erst nach dem 11. September mussten sie diese Prognose relativieren. Am Ende lag das Wachstum bei etwas mehr als zwei Prozent. (tol)