Betreiber von Racheporno-Webseite zu langer Haftstrafe verurteilt
Der Betreiber der Webseite ugotposted.com wurde bereits im Februar schuldig gesprochen. Nun steht das Strafmaß fest: Er muss für 18 Jahre in Haft.
Mit seinem Urteil blieb das Gericht in San Diego, Kalifornien, nur knapp unter der möglichen Maximalstrafe von 20 Jahren. Der Anklageschrift zufolge verdiente der 28-Jährige Kevin B. mit seinem "Geschäftsmodell" rund 30 000 US-Dollar: Er veröffentliche auf ugotposted.com intime Bilder von Frauen und Männern, die ihm von den Ex-Partnern aus Rache am Ende der Beziehung zur Verfügung gestellt wurde – jeweils inklusive Name, Alter, Wohnort und Link aufs Facebook-Profil. Gleichzeitig ermöglichte er es den Opfern, auf changemyreputation.com diese Bilder von der anderen Webseite löschen zu lassen – gegen Zahlung von 350 US-Dollar.
Bereits vor dem Schuldspruch, der auf Identitätsdiebstahl und Erpressung lautete, war Kevin B. zu einer Geldstrafe in Höhe von 385 000 US-Dollar wegen Kinderpornografie verurteilt worden: Einige der Opfer, die auf den Bildern zu sehen waren, waren minderjährig.
In dem Urteil kam nicht Kaliforniens erst im Oktober letzten Jahres erlassenes Racheporno-Gesetz zur Anwendung. Allerdings wurde bereits im Dezember ein 36-Jähriger in Los Angeles auf dessen Basis zu einem Jahr Haft und drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Er hatte ein Oben-Ohne-Bild seiner Ex-Freundin auf der Facebook-Seite ihres Arbeitgebers gepostet und zudem gegen eine zuvor erteilte Unterlassungsverfügung verstoßen.
[Update 5.4. 22:00 Uhr: In einer früheren Fassung hieß es fälschlicherweise, dass in diesem Fall das Racheporno-Gesetz zum Tragen kam.] (mue)