LKA Niedersachsen: Warnung vor gefälschten Temu-Lieferbenachrichtigungen

Das LKA Niedersachsen beobachtet ein wachsendes Aufkommen von gefälschten Lieferbenachrichtigungen auch von Temu. Ziel ist vermutlich Phishing.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Einkaufswagen mit Temu-Website auf einem Laptop und auf dem Smartphone im Hintergrund

(Bild: yanishevska/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor gefälschten Lieferbenachrichtigungen, die jetzt auch das populäre Online-Shopping-Portal Temu betreffen. Zwar konnten die in den Nachrichten verlinkten Seiten nicht mehr aufgerufen werden, die dem LKA vorliegen. Die Beamten gehen jedoch von Betrugsseiten aus, die auf Phishing zielen.

Gefälschte Lieferbenachrichtigungen versuchen, Kunden des Online-Portals Temu zu betrügen.

(Bild: LKA Niedersachsen / polizei-praevention.de)

In den Liefernachrichten schreiben die Betrüger, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte, "da niemand anwesend war, um für die Lieferung zu unterschreiben". Man kontaktiere das potenzielle Opfer, "um Sie darüber zu informieren, dass wir eine Adressbestätigung benötigen, um den Versand des Pakets zu bestätigen", schreiben sie dort weiter. Warum ein Paketversand bestätigt werden muss und was das bewirkt, wird jedoch nicht erklärt. Es folgt jedoch eine Verknüpfung "Verfolgen Sie Ihr Paket", die mutmaßlich auf Phishing-Seiten führt.

Wie das LKA Niedersachsen weiter auf dem Portal Polizei-Praevention.de erläutert, kann es einen Zusammenhang zu tatsächlich "getätigten Einkäufen beim Anbieter oder den dortigen Verkäufern" derzeit nicht bestätigen. Gefälschte Lieferbenachrichtigungen beträfen auch andere Anbieter. Die Temu-Fälschungen kämen bisher noch als vereinzelte Beispiele beim LKA an. Die Links waren zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu erreichen und somit sehr kurzlebig.

Phishing-Seiten versuchen, potenziellen Opfern Informationen zu Zugangsdaten, Identitäten oder auch Zahlungsdaten abzuknöpfen. Zudem sei auch die Verbreitung von Schadsoftware über gefälschte Webseiten möglich.

Die Strafverfolger aus Niedersachsen warnen in dem Zusammenhang auch nochmal vor gefälschten SMS, die mit Themen rund um Zustellungsprobleme Opfer auf ähnliche Webseiten locken wollen. Eine Beispiel-SMS behauptet etwa, dass ein Paket im Zollzentrum aufbewahrt würde.

Aach SMS-Benachrichtigungen aus dem Themenkreis "Lieferschwierigkeiten" sind noch eine akute Bedrohung.

(Bild: LKA Niedersachsen / polizei-praevention.de)

Hier nutzen die Betrüger aus, dass Bestellungen bei außereuropäischen Versendern wie Temu, Wish, Aliexpress und weiteren recht verbreitet sind und daher eine Überprüfung durch den deutschen Zoll mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorkommen kann. Es bestehe daher die Gefahr, dass Empfänger solch einer SMS im guten Glauben auf den Link klicken und so auf die Masche der Täter hereinfallen.

Eine Sendungsverfolgung von bestellten Waren sollten Kunden stets auf der Webseite des ursprünglichen Anbieters aufrufen, raten die Landespolizisten. Wer auf solch einer Phishing-Webseite Daten eingegeben hat, sollte rasch handeln und die Zugangsdaten zum jeweiligen Anbieter ändern sowie gegebenenfalls dessen Support kontaktieren. Wenn auf diese Weise Zahlungsdaten in falsche Hände gelangt sind, sollten die Opfer auch ihre Bank kontaktieren. Daran schließe sich die Erstattung einer Anzeige bei der örtlichen Polizei respektive der Online-Wache des Bundeslands an.

Temu wird als populäres Shopping- und Versand-Portal immer häufiger Ziel von Betrügern. Am Mittwoch hat Temu daher Nutzer um Hilfe bei der Meldung von Scam gebeten. Jetzt – zum Black Friday – ist der Startschuss für die Schnäppchenjagd zur Weihnachtszeit gefallen. Diejenigen, die solche Angebote nutzen wollen, sollten dabei einige Sicherheitshinweise beachten.

(dmk)