Biegsames E-Paper

AUO will auf der Displaymesse FPD in Japan diverse E-Paper-Varianten vorstellen, darunter ein biegsames 6"-Display und eines mit 50 Zentimeter Diagonale.

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Der Displayspezialist AU Optronics will auf der FPD International im japanischen Yokohama diverse neue E-Paper-Varianten vorstellen, darunter ein biegsames 6"-Display und eines mit 50 Zentimeter Diagonale.

Ein Mobilgerät mit AUOs biegsamen E-Paper-Display wäre mechanisch belastbarer als Glas-Varianten.

Das flexible E-Paper des taiwanischen Displayspezialisten AU Optronics misst gut 15 Zentimeter in der Diagonalen und kann bis zu einem Kurvenradius von 10 Zentimeter gebogen werden. Das ist nicht besonders viel, aber genug, damit das Display bei mechanischen Belastungen nicht so schnell bricht. Großes Ziel ist eine papierähnliche Handhabung, dafür müsste der Biegeradius allerdings deutlich kleiner sein. Als Substrat nutzt AUO Plastik, herkömmliche Displays dünne Glasscheiben. Die Technik hinter dem E-Paper ist die Microcup-Technik von SiPix Imaging, bei der die schwarzen Tintenkügelchen in kleinen Bechern schwimmen. Erster Muster der biegsamen E-Paper will AU Optronics im kommenden Jahr zur Verfügung stellen.

Das 6:"-Papier zeigt laut Hersteller Bilder mit 16 Graustufen an und erreicht einen Kontrast von 9:1 bei einer Reflexionsgrad von 33 Prozent. Zum Vergleich: Normales weißes Kopierpapier hat einen Reflexionsgrad von etwa 85 Prozent. Da elektronisches Papier ebenso wie herkömmliches Papier ohne Backlight auskommt und ausschließlich das Umgebungslicht reflektiert, wirkt es bei einem Reflexionsgrad von 33 Prozent weniger weiß beziehungsweise deutlich matter als etwa Kopierpapier mit seinen 85 Prozent. Am Reflexionsgrad arbeiten deshalb alle E-Paper-Hersteller.

Das 20-Zoll-Display kommt ganz ohne Backlight aus und braucht deshalb im Betrieb weniger asls 2 Watt.

AUO nutzt die SiPix-Technik für sein E-Paper auch in einem auf der FPD vorgestellten 20-zölligen Modul. Dieses kann nach Angaben des Herstellers schon bald in die Massenproduktion gehen. Das mit 50 Zentimeter Diagonale ungewöhnliche große Modul aus elektronischem Papier soll als Public Display an Kiosksystemen oder anderen öffentlich zugänglichen Stationen zum Einsatz kommen. Mangels separatem Backlight benötigt es im Betrieb wenig Energie: Laut AUO liegt die Leistungsaufnahme für den 20-Zöller unter 2 Watt; herkömmliche LCD-Monitore mit 20 Zoll Diagonale benötigen mindestens 15 Watt. Zwar kann das große E-Paper keine Farbenanzeigen, aber immerhin Schwarzweiß-Fotos mit 16 Graustufen wiedergeben.

Als Designstudie zeigt AUO in Japan ein E-Book mit einer in den Pixelzellen eingebetten Touchfunktion

Das taiwanische Unternehmen will in Japan zudem E-Books mit Touchdisplay im 6- und 9-zölligen E-Paper vorstellen, die 1024 × 768 Pixel nutzen. Das Besondere: Die Touchsensoren sind hier direkt in die Pixelebene eingebettet, weshalb sie die Bildqualität der Anzeige nicht schmälern sollten. Eine weitere Spezialität sind kleine 2-zöllige elektronische Schilder, die bistabil arbeiten und ihren Bildinhalt über einen Monat ohne externe Spannungsversorgung beibehalten sollen. (uk)