Big Blue goes small

Mit speziellen Web-Geräten möchte IBMs PC-Abteilung zurück in die Gewinnzone.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Mit Web-Geräten zurück in die Gewinnzone: IBM, Erfinder des PC, hatte sich in letzter Zeit mit der hauseigenen PC-Linie nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nun soll eine neue Generation von Computern, speziell für den Internet-Zugang entwickelt, die glücklose Personal Systems Group wieder profitabel machen.

Am Montag kündigten Manager von IBMs PC-Abteilung eine reihe neuer Rechner an, die auf dem Konzept des EON-PCs aufbauen. Unter dem Kürzel, ausgesprochen Edge of Network, versteht IBM alle Geräte, die vor allem für den Internet-Zugriff und nicht wie bisherige PCs als vermeintliche Alleskönner für die tägliche Büro-Arbeit gedacht sind.

Bislang plant IBM, im zweiten Quartal 2000 drei neue Computer einzuführen, die dieser Linie entsprechen. Einen speziell gestaltetes Web-Terminal soll besonders für schnelle Internet-Zugänge ausgelegt sein; ein iMac-ähnliches Gerät vereint Monitor und Zentraleinheit in einem Gehäuse; ein Mini-PC soll als eine Art Kombination aus Internet Appliance und Thin Client für Büroumgebungen dienen. Noch im März möchte IBM eine Marketing-Kampagne starten, um die neue Produktlinie bekannt zu machen.

Offensichtlich hofft IBM, mit EON einen Teil vom erwarteten Boom der Surf-Konsolen abzubekommen. Die Kombination von Web-Geräten, speziell gestalter Büro-PCs und Thin Clients könnte für den Konzern noch einen anderen erwünschten Effekt haben: IBM möchte natürlich Internet-Providern, die IBMs Surf-Terminals an Endkunden verkaufen, und Unternehmen Dienstleistungen zur Integration und für den Support anbieten. Geht das EON-Konzept auf, fördert es auch IBMs Service-Abteilung, die in den letzten Monaten schon ein stetiges Wachstum verzeichnen konnte. Nach den Erwartungen von IBM kaufen die Kunden in Zukunft nicht mehr normale PCs, sondern speziell etwa für den Internet-Zugang oder bestimmte Netzwerkanforderungen eines Unternehmens gestaltete Rechner -- und die Infrastruktur ebenso wie speziell entwickelte Anwendungen dafür möchte IBM natürlich auch liefern. (jk)