Bilanzfälschung bei indischem Software-Entwickler Satyam

Firmengründer und Vorstandschef Ramalinga Raju räumte massiv geschönte Zahlen ein und trat zurück. Der Schaden wird mit über einer Milliarde Euro angegeben. Die indische Regierung will ein Ermittlungsverfahren einleiten.

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  • dpa

Milliardenbetrug bei einem der größten indischen Software-Hersteller: Der Auftragsentwickler Satyam soll seine Bilanzen in den vergangenen Jahren massiv geschönt haben. Firmengründer und Vorstandschef Ramalinga Raju gab in einem Schreiben an den Aufsichtsrat Fehlbeträge von etwa 71 Milliarden Rupien (1,07 Milliarden Euro) zu und trat zurück. Allein das Unternehmensvermögen sei um umgerechnet 760 Millionen Euro zu hoch angegeben worden, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI am heutigen Mittwoch. Die Regierung kündigte an, ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges einleiten zu lassen.

Nach Bekanntwerden der Bilanzfälschungen bei Satyam stürzte der Aktienkurs des Unternehmens an der Börse in Bombay binnen weniger Stunden um fast 78 Prozent ab. Das im Aktienindex Sensex notierte Unternehmen riss auch den indischen Leitindex nach unten. Zum Handelsschluss lag der 30 Werte umfassende Sensex bei 9586,88 Punkten – ein Minus von 7,25 Prozent.

Das auf Firmensoftware spezialisierte Unternehmen wurde 1987 im südindischen Hyderabad gegründet. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete Satyam einen Umsatz von 84,7 Milliarden Rupien (1,72 Milliarden Euro). Weltweit unterhält die Firma 28 Entwicklungszentren, darunter Niederlassungen in München und Wiesbaden, und beschäftigt insgesamt fast 53.000 Menschen. (dpa) / (vbr)