Bildband: So hat sich Muhammad Ali auf seinen größten Kampf vorbereitet

Heute wäre Muhammad Ali 75 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Tages und weil der ehemalige Boxweltmeister im vergangenen Jahr gestorben ist, hat der Schweizer Midas-Verlag einen neuen Bildband veröffentlicht.

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"Rumble in the Jungle": Bildband zu Muhammad Alis 75. Geburtstag

(Bild: Peter Angelo Simon / Midas Verlag)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Th. Fischer

"Rumble in the Jungle" war einer der legendärsten Kämpfe von Muhammad Ali. 1974 hatte Ali seine besten Jahre als Schwergewichtsboxer eigentlich bereits hinter sich, wollte der Welt aber unbedingt noch einmal gegen George Foreman beweisen, was in ihm steckte. Sieben Jahre vorher war ihm sein Weltmeistertitel aberkannt worden, weil er den Wehrdienst in der US-Armee und den Einsatz im Krieg in Vietnam verweigert hatte. Nun wollte er den Titel unbedingt wieder holen.

Cover "Fighter’s Heaven 1974": 176 Seiten, Hardcover, 24,5 x 30,4 Zentimeter, ISBN 978-3-03876-103-7, 49 Euro

(Bild: Midas Verlag )

Wenige Wochen vor dem spektakulären Kampf am 30. Oktober 1974 in Kinshasa in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, war der Fotograf Peter Angelo Simon zu Besuch bei Ali und hatte die Möglichkeit, am Privatleben der Boxlegende teilzunehmen. Simon durfte Ali an seinem Rückzugsort in Pennsylvania zwei Tage lang begleiten und mit der Kamera dokumentieren, wie sich der Boxer mental und physisch auf eine der größten Herausforderungen seines Lebens vorbereitete.

Die damals entstandenen Fotografien zeigt der Schweizer Verlag Midas nun in dem Bildband "Fighter’s Heaven 1974" (176 Seiten, Hardcover, 24,5 x 30,4 Zentimeter, ISBN 978-3-03876-103-7, 49 Euro). "Innerhalb dieser zwei Tage habe ich 33 Filme verschossen. Ali meinte, noch nie hätte jemand so viele Fotos von ihm gemacht. Für mich zeigen diese Bilder nie zuvor gesehene Facetten von Alis faszinierendem Charakter", beschreibt der Fotograf seine damalige Arbeit. Die zahlreichen Schwarzweißaufnahmen zeigen Muhammad Ali unter anderem beim Joggen, beim Schattenboxen, bei Dehnübungen oder einfach nur nachdenklich auf einem Holzstapel sitzend.

Der Rumble in the Jungle hatte aber nicht nur Fotografen, sondern auch Schriftsteller inspiriert. So hatte Norman Mailer seine Eindrücke und Beobachtungen in einer literarischen Reportage unter dem Titel „The Fight” veröffentlicht. Diesen Text in einer gekürzten Fassung hat der Taschen-Verlag im vergangenen Jahr zusammen mit Bildern der Fotografen Howard L. Bingham und Neil Leifer als zwei limitierte Art Editions zu Preisen von 500 beziehungsweise 1.500 Euro herausgebracht.

Bis heute ist das Interesse an Muhammad Ali ungebrochen, der im vergangenen Juni in Scottsdale, Arizona, gestorben ist. Er war nicht nur einer der besten Schwergewichtsboxer und Sportler des vergangenen Jahrhunderts, der drei Mal den Titel des Boxweltmeisters erringen konnte. Er war auch eine zutiefst politische Figur. Unter anderem lehnte er öffentlich den Dienst an der Waffe ab, konvertierte zum Islam und legte demonstrativ seinen "Sklavennamen" Cassius Clay ab. Am heutigen 17. Januar 2017 wäre Muhammad Ali 75 Jahre alt geworden. (keh)