Bildungsministerium will mit MINT-Aktionsplan 2.0 die Fachkräftelücke schließen

45 Millionen Euro sollen helfen, Jugendliche für eine Ausbildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

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(Bild: Shutterstock.com/SFIO CRACHO)

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Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat am Mittwoch den "MINT-Aktionsplan 2.0" vorgestellt. Die FDP-Politikerin will damit einen Beitrag dazu leisten, um den Fachkräftemangel in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu bekämpfen. Dafür stehen nun in dieser, bis 2025 laufenden Legislaturperiode 45 Millionen Euro bereit.

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Der ursprüngliche, 2019 von Stark-Watzingers Vorgängerin Anja Karliczek (CDU) aufgelegte MINT-Aktionsplan war mit 55 Millionen Euro ausgestattet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat darin seine einschlägigen Fördermaßnahmen entlang der gesamten Bildungskette gebündelt. Von der Kita über die Schule, die außerschulischen Aktivitäten, über die Berufsberatung, die Ausbildung oder das Studium bis hin zum Berufseinstieg und der Weiterbildung sollen damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die technischen Sektoren begeistert werden.

Mit der Neuauflage will das BMBF seinen bisherigen Ansatz in der MINT-Bildungsförderung fortsetzen, auf fünf Aktionsfeldern aber auch "zielgerichtet neue Impulse" setzen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der engeren Verzahnung der vielen kreativen außerschulischen MINT-Angebote etwa in Wissenschaftszentren, Museen und Bibliotheken mit den Schulen. Nach den Sommerferien will das Ministerium einen Wettbewerb ausrufen, um solche Kooperationen auszuzeichnen.

Über MINTvernetzt fördert das BMBF bereits eine zentrale bundesweite Anlaufstelle, die Akteure mit Serviceangeboten, Beratung und Verkupplungsformaten unterstützt. Entstehen soll nun eine Community-Plattform, um von diesem Jahr an über ein eigenes digitales Forum den Austausch etwa über Fragen, bewährte Beispiele und neueste Forschungserkenntnissen voranzutreiben. Mit den Finanzmitteln wird zudem ein MINT-Campus gefördert. Darüber sollen Qualifizierungs-, Fortbildungsangebote und Trainingsmodule und unterstützende Materialien etwa für die Social-Media-Arbeit gebündelt und frei zugänglich gemacht werden.

Zudem ist das Ressort bemüht, die Qualität von MINT-Bildungsangeboten sowie die Netzwerkarbeit zu stärken. Eltern sollen angehalten werden, dem Nachwuchs eine entsprechende Lehre oder ein Studium schmackhaft zu machen. Weiter geht es darum, die praxisorientierte Forschung zur Stärkung der MINT-Bildung in Schule und in kreativen Lernorten zu fördern. Unter dem Aufhänger "Frühstart@MINT" sollen ferner die Grundlagen schon "in Kita, Grundschule und Hort" gelegt werden.

"Die MINT-Fachkräftelücke gefährdet Deutschlands Wohlstand und Innovationsfähigkeit", erklärte Stark-Watzinger bei ihrer Ankündigung auf dem 10. Nationalen MINT-Gipfel. "Wir können es uns nicht länger leisten", Potenzial im Techniksektor ungenutzt zu lassen. Die Experten seien nötig, "um die großen Herausforderungen wie den Klimawandel zu meistern". Im April 2022 hatten 44 Prozent der Unternehmen im KfW-ifo-Fachkräftebarometer angegeben, durch fehlende Fachkräfte in ihrer Geschäftstätigkeit behindert zu sein. Im Oktober 2021 waren es noch 43 Prozent.

Fachkräftemangel

(bme)