Bill Clinton zur Lage der Nation: Alles bestens

In seiner traditionellen Jahresansprache zur Lage der Nation ging der amerikanische Präsident mit keinem Wort auf die Affäre ein, sondern verkündete stolz, daß es den USA besser als jemals zuvor ginge: eine boomende Wirtschaft, sinkende Arbeitslosenzahlen

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Von
  • Florian Rötzer

In seiner traditionellen Jahresansprache zur Lage der Nation ging der amerikanische Präsident mit keinem Wort auf die Affäre ein, sondern verkündete stolz, daß es den USA besser als jemals zuvor ginge: eine boomende Wirtschaft, sinkende Arbeitslosenzahlen, steigende Löhne, weniger Kriminalität und ein ausgeglichener Haushalt. Mit einem Haushaltsüberschuß wolle er vor allem das soziale Netz und das Gesundheitswesen aufrecht erhalten. Und er machte sogar den Vorschlag, den Minimallohn im Dienstleistungssektor anzuheben.

Da das Informationszeitalter vor allem ein Bildungszeitalter sei, wolle er lebenslanges Lernen ermöglichen, jedes Klassenzimmer ans Netz anschließen und das öffentliche Schulsystem ausbauen. 100.000 neue Lehrer sollen in Amerikas Schulen geschickt, die durchschnittliche Klassenstärke auf 18 Schüler reduziert und 5000 neue Schulen gebaut werden.

Das Internet kam bei allen Erfolgsmeldungen und Versprechungen eher etwas kurz. Der ganzen Welt sollte es möglich sein, "die weitreichende Bedeutung des Cyberspace zu erforschen." Dazu soll das Internet der nächsten Generation weiter ausgebaut werden, um der USA den Vorrang zu sichern, diesen neuen Markt zu erschließen. Das einzige Problem mit dem Netz sieht Clinton noch im vielen Schmuddelkram, der Kindern gefährlich werden könnte. Aber auch zu dessen Lösung gäbe es die geeigneten "Werkzeuge". Und als technische Vision für das nächste Jahrtausend führt Clinton neben der Förderung der medizinischen und biotechnologischen Forschung zur Ausrottung der größten Geißeln der Menschheit und zur Verlängerung des Lebens die bemannte Raumfahrt an.

Mehr darüber im Telepolis-Bericht von Stefan Krempl: Bill Clinton hat nur Erfolgsmeldungen für die Nation sowie in der Glosse über Bill Clinton, die Sex-Affäre, das Internet und den Film "Wag the Dog". (fr)