Billigaktien für Met@box-Manager

Manager des Herstellers von Settop-Boxen haben bei Kapitalerhöhungen Aktien des Unternehmens weit unter Börsenkurs erhalten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Met@box AG (Hildesheim), Hersteller von Settop-Boxen für den Internet-Zugang per TV-Gerät, hat nach einem Bericht des Spiegel neue Aktien weit unter dem Börsenkurs ausgeben. Bei mehreren Kapitalerhöhungen wurden die Papiere teilweise zum Preis von einem Euro von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern gezeichnet. Met@box-Chef Stefan Domeyer erklärte dem Magazin, die jüngsten Aktientransaktionen stünden im Zusammenhang mit dem Einstieg eines US-Investors im vergangenen Herbst. Dafür sei die kurzfristige Bereitstellung von handelbaren Aktien eine Voraussetzung gewesen.

Die von den Altaktionären im Wege eines Darlehens zur Verfügung gestellten Aktien wurden zu "marktnahen Preisen" an die Investoren weitergegeben, erklärte Domeyer. Im Gegenzug habe Met@box mit diesen Altaktionären eine Kapitalerhöhung durchgeführt, um die geliehenen Aktien zurückzuführen. Die Met@box AG ist am Frankfurter Neuen Markt gelistet; das Unternehmen kam in den letzten Monaten ins Gerede wegen verschiedener Großaufträge, deren Auftraggeber bislang nicht bekannt sind. Zweifel an der Seriosität dieser Aufträge und tiefrote Zahlen in der Bilanz ließen den Kurs der Aktie einbrechen. Seit kurzem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Met@box wegen Verdachts auf Kapitalanlage- und Kursbetrug.

Inzwischen ist im Met@box-Aufsichtsrat ein weiterer Abgang zu verzeichnen. Manfred Schuhmacher, früher stellvertretender Chefredakteur des Magazins Focus, legte vor zwei Wochen seinen Sitz im Kontrollgremium nieder. (jk)