Bing antwortet nun wahlweise kreativ, ausgewogen oder genau
Damit eine Antwort nicht ausartet, kann man Bing jetzt bitten, genau zu sein. Oder andersfalls kreativ – dann soll es unterhaltsam werden und potentiell falsch.
Microsoft führt für das neue Bing eine weitere Auswahl ein, die bessere Ergebnisse liefern soll – oder zumindest erwünschtere Ergebnisse. So kann man jetzt den Stil der Antwort festlegen. Es gibt genaue, kreative und ausgewogene Antworten. Will man nur kurz und knapp wissen, wie das Wetter ist, ein Spiel ausgegangen oder ähnliches, lohnt es sich, die genaue und damit auch eher knappe Antwort zu fordern. Sonst droht Bing nämlich, einen ausführlicheren Text zu generieren, der Informationen beinhaltet, die man vielleicht gar nicht braucht. Das dauert freilich dann auch zumindest einige Sekunden länger.
Möchte man jedoch belustigt werden und hat ein bisschen Zeit, wird Bing kreativ. "Antworten sind originell und einfallsreich und sorgen für Überraschungen und Unterhaltung für Sie." Überraschung kann dabei wohl auch für Quatsch stehen, also inhaltlich falsche Aussagen. Ausgewogene Antworten sind "angemessen und einheitlich", dabei werde die Kreativität im Gespräch ausgeglichen: Man kann es so auffassen, dass Bing hier zwar längere Antworten generieren soll, aber dabei nah an den Fakten bleibt. Das ist in der Vergangenheit nämlich schon einige Male schiefgegangen.
Dass eine Auswahl der Antwortstile kommt, hatte Microsoft angekündigt. Sie ist nun für alle Tester verfügbar – allerdings ist die Anzahl der Testzugänge noch immer begrenzt. Um das neue Bing nutzen zu können, bedarf es eines privaten Microsoft-Kontos und der Anmeldung bei Bing. Wer, wann und warum freigeschaltet wird, ist dabei allerdings unklar. Da das neue Bing bei einigen Testenden freidrehte, hat Microsoft auch ein Limit eingeführt. Dieses sieht inzwischen 60 Chats mit jeweils sechs Eingaben vor. Längere Konversationen schienen den Chatbot zu verstören – beziehungsweise Antworten zu provozieren, die Menschen verstörten. Beispielsweise drohte Bing einem Journalisten, er solle seine Frau verlassen. Auch zeigt Bing sich sehr schnell beleidigt.
Die Chatfunktion in Bing basiert auf einer extra für Microsoft entwickelten Version von ChatGPT. Eine neuste Version des Chatbots lässt sich aber auch von anderen Diensten nutzen. Das API ist seit kurzem verfügbar. 1000 Token kosten 0,002 US-Dollar. Im Durchschnitt bedarf es ungefähr eines Token für vier Buchstaben.
(emw)