Biometrie-Pilotprojekt: Tod in Raten

Das Pilotprojekt "Biometrische Identifikation im Bankenbereich" ist gestoppt. Ursprünglich wollte der Teletrust Deutschland e. V. zusammen mit Herstellern und Sparkassen bereits seit Anfang des Jahres verschiedene biometrische Verfahren im realen Einsatz erproben. Die Projektbetreiber sollten untersuchen, inwieweit PINs und Paßwörter durch Fingerabdruck, Gesicht, Lippenbewegung, Stimme oder Unterschrift ersetzt werden können. Auch Versicherungen, Datenschützer, Verbraucherschützer und Wissenschaftler sollten bei dem IT-Sicherheitsszenario mitwirken. Die Kunden hätten das Verfahren bei Geldausgabeautomaten, SB-Terminals, Online-Banking, Internet-Telefonie sowie Settop-Boxen anwenden können.

Doch das Projekt war schon in der Vorbereitungsphase zurechtgestutzt worden: Zunächst verzichteten die Projektbetreiber auf die Anwendung der gesetzeskonformen digitalen Signatur und irritierten damit Ministeriale im Bundesinnenministerium. Dann erschien die elektronisch erfaßte Unterschrift als biometrisches Verfahren nicht mehr auf der Tischvorlage. Und schließlich kam das endgültige Aus: Der Sparkasse Köln war die von Teletrust vorgelegte Kalkulation zu teuer. Nachverhandlungen wurden bislang nicht anberaumt. (Christiane Schulzki-Haddouti) (ad)