Biotech-Unternehmen plant Parfüm auf der Grundlage ausgestorbener Pflanzen

Wie rochen Pflanzen, die es heute gar nicht mehr gibt? Mit der DNA von archivierten Proben will Gingko Bioworks modernen Menschen zumindest eine Vorstellung davon geben.

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Biotech-Unternehmen plant Parfüm auf der Grundlage ausgestorbener Pflanzen
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Von
  • Sascha Mattke

Wissenschaftler sind noch relativ weit davon entfernt, ganze Tiere wie Wollmammuts oder Wandertauben zurückzuholen. Dem Ziel, verlorene Duftmoleküle wiederzubeleben, sind sie dagegen schon viel näher gekommen. Das Biotech-Unternehmen Gingko Bioworks etwa entwickelt eine Parfümlinie mit Gerüchen von Pflanzen, die in den vergangenen 200 Jahren ausgestorben sind. Das berichtet Technology Review online in „Der Duft des Ausgestorbenen“.

Die Düfte sollen durch die Übertragung von DNA der ausgestorbenen Pflanzen auf Hefe entstehen, die in der „DNA-Brauerei“ von Gingko heranwächst, einer großen Gentechnik-Anlage in Boston. Allgemein ist die Herstellung von kommerziellen Düften und Aromen mit Hilfe von Hefe inzwischen weit verbreitet. Der Patschuli-Duft in Patchouli Absolu von Tom Ford zum Beispiel wird in genetisch veränderten Hefezellen produziert.

Die alten Gene, mit denen Gingko arbeiten will, stammen aus den Archiven des Harvard University Herbarium, in dem mehr als fünf Millionen Pflanzenproben aufbewahrt werden. Dort wählten die Entwickler ein Dutzend Arten aus, die in den vergangenen zwei Jahrhunderten ausgestorben sind, darunter einen Hibiskus aus Hawaii und Nesiota elliptica, einen blühenden Olivenstrauch von der Südatlantik-Insel St. Helena, der seit 1994 nicht mehr in der freien Natur wuchs und seit 2003 als ausgestorben gilt.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)