Bitcoin Bounty Hunter: Die Onlineplattform für Kopfgelder

Bitcoin-Investor Roger Ver will Strafverfolgern auf die Sprünge auf helfen: Auf seiner neuen Plattform Bitcoin Bounty Hunter lassen sich Bitcoin-Belohnungen für Beweise ausloben, die zur Ergreifung von Straftätern führen.

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Der US-Investor und Bitcoin-Evangelist Roger Ver hat eine Online-Plattform ins Leben gerufen, die Bitcoin-Belohnungen für Hinweise zur Ergreifung von von Verbrechern auslobt. Dabei soll es möglich sein, anonym Belohnungen auszuschreiben, Geld zu einer bestehenden Ausschreibung beizutragen und auch die Belohnungen einzufordern. "Bitcoin Bounty Hunter ist der erste Schritt in eine neue Ära für Strafverfolgung und den Schutz persönlicher Rechte“, erklärt Ver selbstbewusst in einem begleitenden Youtube-Clip.

Belohnungen werden unter anderen für Hinweise ausgeschrieben, die die Geschehnisse bei Mt. Gox aufklären.

(Bild: Screenshot)

Momentan sind drei Kopfgelder ausgeschrieben: Mit Abstand die höchste Summe von 37,6 Bitcoin gibt es für Hinweise zum Hacker, der sich des Mail-Accounts des mysteriösen Bitcoin-Begründers Satoshi Nakamoto bemächtigt haben will. Der Hacker gab an, Informationen zu besitzen, die die Identität der Unbekannten Person hinter dem Pseudonym lüften – bislang drangen diese aber nicht an die Öffentlichkeit. Ver ist überzeugt davon, dass es sich um den gleichen Hacker handelt, der ihn im Mai des Jahres mit einem Identitätsdiebstahl aufs Korn nahm. Ver hatte sich bereits damals mit einem Kopfgeld gegen Hacker zur Wehr gesetzt, wie Coindesk berichtet.

Weiterhin gibt es 2 Bitcoins Belohnung, wenn der oder die Täter gefunden werden, die 2012 die Bitcoin-Börse Bitcoinica beraubten. Für Hinweise, die klären, was mit den verschwundenen Bitcoins bei Mt. Gox passierte, sind ebenfalls 2 Bitcoins ausgeschrieben. Laut Vers Angaben entscheidet momentan er über Auszahlungen sowie Einstellungen neuer Belohnungen, bis dafür technische Lösungen für verteilte Systeme gefunden sind, die Vertrauen in Individuen überflüssig machten. Die Belohnungen sollen bis zu ihrer Auszahlung in öffentlich einsehbaren Adressen geparkt sein.

Dabei soll die Plattform nicht zur Selbstjustiz aufrufen, vielmehr solle der Weg über die Behörden gewählt werden. Zunächst solle man seine Beweisdokumente sammeln und bei dem Dienst proofofexistence zusammen mit einer Bitcoin-Adresse einreichen, um einen Nachweis über deren Besitz erzeugen. Über den Dienst lassen sich aus den Dokumenten errechnete Hashwerte im dezentralen Transaktionsverzeichnis des Bitcoinsystems mit Zeitstempel eintragen. Danach solle man seine Beweise den Strafverfolgern übergeben. Wurden die Täter ergriffen, könne man sich dann mit seinen Beweisen und dem kryptografischen Besitz-Nachweis bei Bitcoin Bounty Hunter melden, um zu kassieren. (axk)