Bitcoin Cash: Neues Kryptogeld mit Kursexplosion nach Abspaltung

Seite 2: Blockstreit: Bitcoin Cash hat den Größten

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Hinter Bitcoin Cash stehen insbesondere chinesische Miner des Mining-Pools und Handelsplatzes ViaBTC sowie Entwickler des Clients Bitcoin ABC. Ihre Abwendung vom Bitcoin ist Gipfelpunkt eines lange währenden Richtungsstreits, wie das Bitcoinsystem schneller mehr Zahlungen verarbeiten kann. Auf der einen Seite stand die von Entwicklern des Core-Clients favorisierte Modifikation der Speicherung von Transaktionssignaturen in den Datenblöcken namens Segregated Witness, kurz Segwit. Auf der anderen Seite die vor allem von Miner bevorzugte Erhöhung der Blockgröße in der Blockchain.

Ein im Mai vorgestellter Kompromiss namens Segwit 2x, getragen von einem breiten Konsortium aus Firmen und Minern, sollte eigentlich den Streit beilegen. Der Vorschlag sieht zunächst die Einführung von Segwit und drei Monate später eine Blockgröße von 2Mbyte vor. Die Macher von Bitcoin Cash sind hier aber ausgeschert: In ihrem Coin wird es kein Segwit geben und die Blöcke sind 8 Mbyte groß.

Momentan kann die neue Währung dem Bitcoin weder in Sachen Netzwerkgröße noch bei der Nutzerbasis noch bei der Akzeptanz bei Börsen und Händlern ans Zeug flicken. Ob es dabei bleibt, werden die nächsten Wochen, Monate und vielleicht auch Jahre zeigen.

Beim Bitcoin wird es jedenfalls auch nach der Spaltung nicht langweilig: So ist für Segwit 2x derzeit die Frage, ob die für die Segwit-Aktivierung nötige Mehrheit der Miner zustande kommt. Sollte das klappen, steht in drei Monaten gleich nächste Änderung des Protokolls an: Eine Erhöhung der Blockgröße auf 2 Mbyte. Und das wäre dann anders als die Segwit-Einführung ein Hardfork, also eine Änderung, die nicht abwärtskompatibel ist. Sollte der aktuelle Kompromiss doch nicht halten und wieder zu Streit führen, könnte dieses Protokoll-Update schlimmstenfalls Geburtsstunde der nächsten neuen Kryptowährung werden. (axk)