Bitcoin-Schneeballsystem: Kriminelle ergaunern 2,7 Millionen Euro
"Da Vinci Fintech Executives Switzerland" lautete der Name eines Vereins in Österreich, unter dem zwei Männer mindestens 78 Opfer betrogen haben sollen.
In Österreich wird gegen zwei Verdächtige ermittelt, die 2,7 Millionen Euro mit Hilfe von Bitcoin erschlichen haben sollen. Die zum Tatzeitpunkt 25 und 37 Jahre alten Männer wurden im Juli 2021 verhaftet, teilte das Landeskriminalamt Wien am gestrigen Mittwoch mit.
Getarnt als ein Verein "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" sollen die Männer Investoren mit dem Versprechen gelockt haben, für eine Einlage von Bitcoins für einen bestimmten Zeitraum hohe Renditen in Form der Kryptowährung zu erhalten. Dabei sollen die ersten Investoren "Renditen" erhalten haben, die aus Investitionen weiterer Anleger bezahlt wurden, um so den Anschein zu wahren. Schließlich wurde keine "Rendite" mehr ausgezahlt, die Opfer wurden um ihre Investitionen betrogen – das klassische Schneeballprinzip.
Die 78 Opfer hatten nach Angaben des LKA Wien bis zu teilweise 27 Bitcoin investiert. Den Marktwert der insgesamt ergaunerten Bitcoin bezieht das Landeskriminalamt auf das Jahr 2019. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass mindestens noch 300 weitere Personen in den betrügerischen Verein investierten haben und womöglich betrogen wurden.
LKA Wien bittet um Mithilfe
Die Tatverdächtigen sollen schwierig zu ergreifen gewesen sein, da sie teilweise durch Scheinwohnsitzmeldungen in Österreich untergetaucht waren, heißt es weiter in der Mitteilung. Mit Hilfe anderer Ämter wie dem österreichischen Bundeskriminalamt sei es den Ermittlern im vergangenen Sommer gelungen, die Männer festzunehmen. Diese zeigten sich in Befragungen nicht geständig.
Mögliche Opfer des Vereins "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" können sich telefonisch beim Landeskriminalamt Wien melden: +43 (0)1 31310 33800.
Vor Kurzem warnte die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor Anlagebetrug per Anruf und E-Mail. Unbekannte behaupteten darin, Mitarbeitende der Londonder Bank "Revolut Ltd." zu sein. Die BaFin habe sie angeblich beauftragt, Guthaben an Verbraucher auszuzahlen, etwa in Bitcoin. Dafür seien persönliche Daten nötig. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht darauf einlassen und sich im Zweifel an die Bundesanstalt selbst wenden, warnte die BaFin.
(anw)