Bitkom: 20.000 offene Stellen bei IT- und Telecom-Firmen

Laut dem Branchenverband planen 63 Prozent der Hightech-Unternehmen, die Zahl ihrer Mitarbeiter im Jahr 2007 zu erhöhen. Weitere 33 Prozent wollen die Beschäftigtenzahl stabil halten.

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Von
  • Frank Möcke

In IT- und Telekommunikationsunternehmen sind derzeit rund 20.000 offene Stellen zu besetzen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) zur Arbeitsmarktlage in der IT-Branche. Demnach planen 63 Prozent der Hightech-Unternehmen, die Zahl ihrer Mitarbeiter im Jahr 2007 zu erhöhen. Weitere 33 Prozent wollen die Beschäftigtenzahl stabil halten.

Folgt man Bitkom-Präsident Willi Berchtold, der die Studie im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen präsentiert hat, sind vor allem Softwareentwickler, IT-Berater und IT-Projektmanager gefragt. Rund zwei Drittel der Unternehmen suchten Mitarbeiter mit einschlägigen Kenntnissen. Jede zweite Firma gibt an, dass der Fachkräftemangel ein großes Problem für ihre Geschäftsentwicklung darstelle.

Basis der Studie ist eine Befragung von 279 Geschäftsführern und Personalleitern von Softwarehäusern, IT-Dienstleistern, Hardware-Herstellern und Anbietern von Telekommunikationsdiensten. Gut die Häfte gab dabei an, dass sie Stellen im IT-Bereich gar nicht oder erst erheblich später als geplant besetzen könne. Der Umfrage zufolge trifft die angespannte Personalsituation besonders den Mittelstand. In der Gruppe der Firmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern sagen 60 Prozent, dass der Mangel an Fachkräften ein großes oder sehr großes Problem für ihre Geschäftsentwicklung darstelle. Nach Bitkom-Schätzung können rund 2500 der derzeit offenen Stellen auch langfristig nicht besetzt werden.

Die Umfrage zeigt, dass die Hightech-Unternehmen zunehmend Mitarbeiter mit einer hohen Qualifikation suchen. Zwei Drittel der Befragten suchen ausschließlich Hochschulabsolventen. Nur ein Fünftel bietet Jobs für die Absolventen einer dualen Berufsausbildung. Sehr schwer haben es in Zukunft Quereinsteiger. Die Zeiten, in denen Autodidakten ohne Ausbildung gute Jobs in der Industrie gefunden hätten, seien endgültig vorbei, kommentierte Berchtold.

Viele Unternehmen sehen sich bei der Suche nach IT-Spezialisten inzwischen im Ausland um: Ein Viertel beschäftigt bereits ausländische Mitarbeiter, ein weiteres Viertel plant dies in naher Zukunft. Rekrutieren die Firmen Experten aus dem Ausland, bekommen sie häufig Probleme mit den deutschen Behörden. Fast zwei Drittel der Firmen klagen über bürokratische Hürden im Zusammenhang mit der Erteilung einer Arbeitserlaubnis. Der Bitkom fordert daher Maßnahmen in der Bildungs- und Zuwanderungspolitik. (fm)