Bitkom: Digitalbranche unterstützt Sanktionen gegen Russland

96 Prozent der befragten Unternehmen unterstützen den Sanktionskurs gegen Russland, erklärt der Bitkom. 100 Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage.

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(Bild: Novikov Aleksey/Shutterstock.com)

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Eine überwältigende Mehrheit der deutschen IT-Unternehmen unterstützt die Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs, berichtet der Branchenverband Bitkom. So befürworten 96 Prozent der befragten Unternehmen die Maßnahmen der Europäischen Union und Deutschlands. Zugleich erwartet aber jedes zweite Unternehmen negative Auswirkungen des Angriffskriegs auf seine Geschäftsergebnisse.

Neben der großen Unterstützung für die bisher getroffenen Maßnahmen, sprachen sich zwei Drittel der Befragten für weitere Verschärfungen aus, wenn hierfür der Bedarf bestehe.

Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, an der sich 100 Unternehmen der Digitalbranche zwischen dem 3. und 7. März beteiligt haben. Bitkom-Präsident Achim Berg erklärte: "Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges erstes Stimmungsbild. Die deutsche Digitalbranche steht geschlossen an der Seite der Ukraine. Wir müssen gemeinsam das Mögliche tun, um das Töten und die Zerstörungen zu stoppen."

Die Ukraine sei mit "seinen vielen jungen Tech-Unternehmen und engagierten IT-Spezialistinnen und -Spezialisten ein wichtiger Partner der deutschen Digitalwirtschaft.“ Laut Bitkom hat rund jedes fünfte Digitalunternehmen (18 Prozent) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ukraine oder arbeitet dort mit Freelancern zusammen. Insgesamt gibt jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) an, Geschäftsbeziehungen in die Ukraine, nach Russland oder Belarus zu unterhalten.

Von Sanktionen sollen bereits 13 Prozent der Unternehmen betroffen sein – etwa durch den Verlust von Kunden, den Wegfall von Entwicklungspartnern, den Ausfall von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten oder aber einen Mangel an Roh- und Grundstoffen oder Bauteilen.

Trotz der Betroffenheit vieler Unternehmen, sei der Ruf nach staatlicher Unterstützung bislang eher verhalten. So wünsche sich jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) finanzielle Zuschüsse bei wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen, 15 Prozent würden in der aktuellen Situation kostengünstige Kredite befürworten. Jedes fünfte der befragten Unternehmen (19 Prozent) spricht sich für eine erweiterte gesetzliche Absicherung aus, etwa bei Schadenersatzansprüchen früherer Geschäftspartner. Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) erwarte allgemein bessere und verlässlichere Informationen durch die Politik. Ebenfalls jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) sieht aktuell keinen Bedarf an einer Unterstützung durch die Politik, 16 Prozent sind dazu noch unentschieden und machten keine Angabe.

(kbe)