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Bitkom konstatiert vor der CeBIT gute Stimmung in der Branche

Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes sieht gestiegene Investitionsbereitschaft des Mittelstandes und ein Ende der konjunkturellen Unsicherheiten.

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Von
  • dpa

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), Bernhard Rohleder, hat sich vor der Computermesse positiv über die Aussichten der Branche geäußert: "Die Unsicherheiten der vergangenen beiden Jahre, was die politische und konjunkturelle Entwicklung betrifft, sind vorbei", sagte er im Gespräch mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Die Investitionsbereitschaft ist gestiegen. Jetzt investiert auch der Mittelstand in neue IT-Systeme."

Wegen des enormen Preis- und Wettbewerbsdrucks in der Telekommunikation, der 2005 auch die Mobilfunkbranche erreicht habe, habe der Bitkom seine Wachstumsprognose auf 2,6 Prozent reduziert. "Für die Branche ist das hart, weil die Margen sinken. Der Kunde aber profitiert von den niedrigeren Preisen", sagte Rohleder. Für 2006 erwartet der Verband bisher ein Wachstum um 2,4 Prozent auf 137,3 Milliarden Euro. "Diese Richtung werden wir halten".

Große Chancen für den Standort Deutschland sieht Rohleder in der neuen Funktechnik RFID, der die CeBIT (9. bis 15. März) ein eigenes Forum widmet. "Deutschland kann ein wichtiger Anbieter in dieser Technik werden. Wir haben die stärksten Logistikunternehmen hier im Lande, wir haben die Technik und die Systemanbieter." Die Wirtschaft erhofft sich von der Radio Frequency Identification Device (RFID)-Technik in zahlreichen Einsatzbereichen wie etwa der Warenlogistik schon bald Einsparungen in Milliardenhöhe. Mit RFID-Chips gekennzeichnete Waren können beispielsweise auf kurze Entfernung per Funk identifiziert werden.

Neue Chancen für den IT-Arbeitsmarkt sieht die Bitkom aber trotzdem nicht: "Insgesamt wird die Beschäftigung in diesem Jahr voraussichtlich stabil bleiben", sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold der "Welt". Zwar sei zum Beispiel der Umsatz im E-Commerce im vergangenen Jahr um 58 Prozent auf 321 Milliarden Euro gestiegen, aber "bei der Verbreitung von Internet-Breitband-Anschlüssen liegen wir in der EU weit hinten", so der Experte. "Außerdem gibt es nach wie vor viel zu wenige Computer an deutschen Schulen." Im Vorjahr waren in der Branche rund 4000 neue Arbeitsplätze entstanden. Das Wachstum betrug nach Angaben des Bitkom 2,4 Prozent (ursprüngliche Schätzung vom Oktober: 2,6 Prozent).(dpa) / (jes)