Blackberry schließt Secusmart-Kauf ab und fährt weiter Miese ein

Die Übernahme des deutschen Kryptospezialisten Secusmart hat Blackberry jetzt unter Dach und Fach gebracht. Weniger positiv fällt das aktuelle Quartal für den Smartphone-Hersteller aus.

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Blackberry

(Bild: dpa, Stephen Morrison)

Lesezeit: 2 Min.

Der kanadische Smartphone-Konzern Blackberry hat die Übernahme des Verschlüsselungs-Spezialisten Secusmart abgeschlossen, der auch Handy-Gespräche der Bundesregierung absichert. Mit den Angeboten der Düsseldorfer Firma sollen die Blackberry-Dienste für Datensicherheit ausgebaut werden, erklärte Konzernchef John Chen am Freitag.

Blackberry hatte die Übernahme von Secusmart im Sommer angekündigt. Die Unternehmen beliefern gemeinsam deutsche Behörden mit sicheren Smartphones: Die Geräte kommen von Blackberry, Secusmart sorgt mit seiner "SecuSuite" für die Verschlüsselung der Gespräche und Nachrichten. Von Anfang an hieß es, die Firma werde ihren Sitz in Düsseldorf behalten. Die Bundesregierung gab im November grünes Licht für den Deal. Berichten zufolge soll Blackberry dafür einen Anti-Spionage-Vertrag mit der Bundesregierung abgeschlossen haben, der Kontrollrechte einräumt. Das Innenministerium hat die Existenz solcher Vereinbarungen demnach bestätigt, informierte Kreise äußerten sich gegenüber heise online ebenfalls in diese Richtung.

Abgesehen davon gelang Blackberry auch im dritten Quartal, das zum November endete, noch keine Wende: Insgesamt belaufen sich die im Zeitraum aufgelaufenen Verluste auf 148 Millionen US-Dollar. Allerdings zeigte das Programm zur Kostenbegrenzung von CEO John Chen seine Wirkung: Im Vorjahresquartal lag der Verlust noch bei 4,4 Milliarden US-Dollar. Unter anderem trat Chen bei den Ausgaben fürs Marketing auf die Bremse.

Beim Umsatz konnte Blackberry 793 Millionen US-Dollar verzeichnen, fast ein Drittel weniger als im Vorjahr – damals waren es noch 1,19 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hat das Unternehmen 1,9 Millionen Geräte abgesetzt, etwas weniger als erwartet. Der Hardwareverkauf macht noch wie vor rund 46 Prozent des Umsatzes aus.

Das im September vorgestellte Smartphone-Modell Passport, das durch seine ungewöhnliche Form für Aufmerksamkeit sorgte, konnte offenbar keine großen Schwung in die Verkäufe bringen. Man darf gespannt sein, ob das neue Blackberry Classic eher dazu beiträgt. Insgesamt will sich der Smartphone-Pionier stärker auf Geschäftskunden und Services ausrichten. Laut jüngsten Gartner-Zahlen zum Smartphonemarkt liegt der Anteil an Geräten mit Blackberry OS bei rund 0,4 Prozent.

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(Mit Material der dpa) / (axk)