Blackberry verklagt Nokia wegen angeblicher Patentverletzungen

Elf Patente soll das finnische Unternehmen verletzt haben. Deshalb ist Blackberry nun in Delaware vor Gericht gegangen.

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Blackberry verklagt Nokia wegen angeblicher Patentverletzungen

Abbildung aus dem Patent 8,494,090, das Nokia verletzt haben soll.

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Blackberry will inmitten weiter sinkender Verkäufe seiner Telefone mehr Geld mit Patentklagen reinholen. Die kanadische Firma wirft nun dem Telekommunikations-Ausrüster Nokia vor, elf Patente verletzt zu haben und ist im US-Bundesstaat Delaware gegen das Unternehmen vor Gericht gegangen.

Dabei geht es um technische Details von Datenfunk-Standards, wie etwa die Erkennung der Zahl von Antennen in einer Mobilfunk-Station. Der Betrag, den Blackberry von Nokia haben will, wurde nicht genannt. Blackberry stützt sich bei der Klage teilweise auch auf Patente des pleitegegangenen kanadische Nokia-Konkurrenten Nortel, die den Kanadiern zugefallen waren.

Blackberry hatte die Anfänge der Smartphone-Ära mitgeprägt, fiel dann aber zurück, als das Apples iPhone und Android-Geräte auf den Markt kamen. Inzwischen sehen Marktforscher den Blackberry-Anteil am Smartphone-Geschäft mit 208.000 verkauften Geräten im vierten Quartal 2016 kurz vor Null, wie aus Zahlen der Analysten von Gartner hervorgeht. Konzernchef John Chen konzentriert sich nun nicht nur auf Software, sondern fährt auch einen schärferen Kurs bei Patentlizenzen. Im vergangenen Jahr verklagte Blackberry bereits den Telekommunikations-Dienstleister Avaya wegen angeblicher Patentverletzungen.

Blackberry gehörte dem Konsortium an, das 2011 die Patente des früheren IT-Schwergewichts Nortel gekauft hatte. Einige der in dem Fall betroffenen Patente 6,996,418; 8,254,246; 8,494,090; 7,529,305; 8,861,433; 9,426,697; 9,253,772; 8,897,192; 9,125,202; 8,243,683 und 8,644,829 stammen ursprünglich von Nortel. (mit Material der dpa) / (anw)