Blade-Server mit AMD-Opteron-Prozessoren

Der HyperBlade B121H von Appro soll der erste Superrechner-Cluster mit AMD-Opteron-Prozessoren der US-Firma sein

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Die US-Firma Appro hat den HyperBlade B121H angekündigt, ihren ersten Superrechner-Cluster mit AMD-Opteron-Prozessoren. Bis zu 160 Opterons und insgesamt 2,56 Terabyte RAM sollen sich in einem einzigen Rack installieren lassen. Der High-Performance-Computing- (HPC-)Cluster soll zwischen 160.000 und 320.000 US-Dollar kosten.

Laut Hardware-Spezifikation setzt Appro den AMD-8000-Chipsatz ein (AMD-8131 und AMD-8111). Jeder der 80 Blade-Einschübe bietet acht DIMM-Slots, vermutlich je zweimal zwei Steckplätze pro Prozessor -- Opterons haben zwei Speicherkanäle. Mit 4-GByte-Stacked-DIMMs müsste sich jeder Einschub also mit bis zu 32 GByte RAM bestücken lassen, in der Spezifikation ist allerdings nur von 16 GByte und an anderer Stelle sogar von 8 GByte die Rede. Die Prozessoren sollen aus der "Opteron-200"-Serie stammen, womit Appro einen Hinweis auf das geplante Bezeichungssystem der AMD-Serverprozessoren gibt. Nach Berichten im Internet will AMD Opterons für Einzelbetrieb (100-er Serie) sowie für Dual- (200-er), Quad- (400-er) und Achtfach-Server (800-er) herausbringen.

Jeder Einschub nimmt eine IDE- oder SCSI-Platte mit 1 Zoll Bauhöhe auf, trägt zwei Gigabit-Ethernet-LAN-Adapter von Broadcom auf der Platine und einen PCI-X-100-Steckplatz. Dieser scheint vor allem zur Aufnahme eines Cluster-Verbindungsadapters zu dienen, laut Appro werden wahlweise Myrinet, Quadrics oder InfiniBand unterstützt. Das entspricht den Ankündigungen von AMD auf der Supercomputing 2002.

Jede der 7,7 Kilogramm schweren Cluster-Blades (englisch für Klinge) besitzt drei Lüfter. Bei der Netzteil-Leistung widerspricht sich die -- überarbeitungsbedürftige -- Appro-Spezifikationsseite aber ebenso wie bei den Angaben zum Hauptspeicher: Auf der "Tech-Specs"-Seite ist von 350 Watt die Rede, unter "Overview&Features" von 550 Watt. Bei den Netzwerkchips widerspricht sich sogar die Tech-Specs-Seite selbst, hier sind auch 10/100-MBit-Bausteine von 3Com aufgeführt. Als Betriebssystem ist zunächst ein 32-Bit-Linux von Red Hat vorgesehen, 64-Bit-Versionen sind in Vorbereitung.

Nach Angaben des Newsdienstes News.com plant Appro später auch Hardware der jungen (aber von illustren Serverleuten geführten) Firma Newisys einzusetzen. Als Verkaufsstart des B121H wird der Monat Mai genannt, also kurz nach der öffentlichen Vorstellung der Opterons am 22. April. (ciw)