Blauer Engel für Beamer

Kürzlich wurde die Grundlage für die Vergabe des Umweltzeichens "Blauer Engel" für Digitalprojektoren verabschiedet. Sie stellt teilweise beachtlichen Anforderungen – die Verbraucher dürfen sich freuen.

Besonders schaut die Umwelt-Jury auf die Leistungsaufnahme der Geräte im Betrieb und im Bereitschaftsmodus. So sind im Standby maximal zwei Watt erlaubt, was nach unseren Erfahrungen bislang nur wenige Projektoren erfüllen. Die tatsächliche Leistungsaufnahme im Betrieb liegt insbesondere im Heimkino-Bereich deutlich über dem maximal erlaubten Wert von 0,15 Watt pro Lumen für Geräte mit einem Lichtstrom bis 1750 Lumen.

Die Geräuschkulisse, die der Beamer im Betrieb verursacht, ist ebenfalls Gegenstand der Umweltprüfung. Hier sind für weniger lichtstarke Geräte maximal 33 dB(A) erwünscht, hellere Beamer mit mehr als 1750 Lumen dürfen höchstens mit 35 dB(A) lärmen. Der Radau entsteht vornehmlich durch die notwendige Luftzirkulation im Gerätegehäuse, wobei die Kühlung wesentlich über die Lebensdauer der Projektorlampen entscheidet – auch diese ist Teil des Prüfkatalogs. Die Jury Umweltzeichen fordert hier eine garantierte Lampenlebensdauer von mindestens 2000 Stunden. Bislang mag im Heimkino-Bereich kaum ein Hersteller für 1000 Stunden garantieren, üblich sind 200 bis 500 Stunden. Bei Präsentationsbeamern werden dagegen auch schon mal 1000 oder 2000 Stunden garantiert.

Weil nicht nur der Lampenneukauf und die damit verbundene Lampenproduktion die Umwelt belastet, sondern auch der Beamer selbst, nämlich wenn er produziert wird und wenn er am Ende seines Lebens in den Müll wandert, müssen die Hersteller die verwendeten Gehäusekunststoffe ebenso deklarieren wie die fachgerechten Entsorgungsmöglichkeiten. Mit seinem harten Kriterienkatalog könnte sich der "Blaue Engel" zu einem echten Qualitätssiegel für Beamer entwickeln. Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Hersteller den Anforderungen der Umwelt-Jury stellen werden. (uk)