Blizzard: Diablo 4 soll die Blizzcon retten

Für Blizzard wird die bevorstehende Blizzcon aufgrund der Hongkong-Kontroverse unangenehm. Sogar ein mögliches Diablo 4 könnte in den Hintergrund rücken.

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Blizzard: Diablo 4 soll die Blizzcon retten

Artwork zu Diablo 3

(Bild: Blizzard)

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Blizzards Hausmesse Blizzcon gilt als großes Fest des Nerdtums, als Treffpunkt für eingefleischte PC-Puristen und Cosplay-Profis. In diesem Jahr liegt ein gewaltiger Schatten auf der Blizzcon: Blizzards Umgang mit einem Hongkonger Hearthstone-Profi, der im Stream gegen China protestiert hatte, hat Blizzard auf Anhieb zum neuesten Hassobjekt der Gaming-Branche aufsteigen lassen.

Dabei könnte es inhaltlich nach einem schwachen 2018 in diesem Jahr wieder aufwärts gehen: Auf der Ankündigungsliste der Blizzcon steht wohl Diablo 4.

Darauf weist unter anderem eine Anzeige für ein Blizzard-Artbook hin, die in der Gamestar veröffentlicht wurde. Darin ist die Rede von "Artworks aus Diablo, Diablo II, Diablo III und Diablo IV." Dass sich Diablo 4 in Entwicklung befindet, ist schon länger kein Geheimnis. Bereits vor einem Jahr hat ein umfangreicher Kotaku-Bericht Interna aus dem Entwicklungsprozess von Diablo 4 offengelegt. Blizzard selbst hat bereits angekündigt, dass mehrere Titel im Diablo-Universum in Arbeit sind.

Unklar ist bisher nur, wann Diablo 4 dann wirklich angekündigt wird. Der Zeitpunkt der Anzeige ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es auf der diesjährigen Blizzcon so weit sein könnte. Gerüchten zufolge könnte dort auch ein Remaster von Diablo 2 vorgestellt werden.

Blizzard hatte Zeit, um aus den Fehlern von Diablo 3 zu lernen: Server-Probleme sorgten in Kombination mit Always-on-Pflicht für Frust, der Item-Shop war ähnlich umstritten wie der Comic-Artstyle. In den vergangenen sieben Jahren ist aus Diablo 3 ein anderes, ein besseres Spiel geworden. Für Diablo 4 ist das vielversprechend.

Die Blizzcon, die am 1. und 2. November in Anaheim stattfindet, steht in diesem Jahr aber auch im Zeichen der Politik: Blizzcon-Besucher organisieren sich unter anderem auf Reddit, um ihre Solidarität mit Hongkong auszudrücken – und ihren Protest gegen Blizzard. Auch wenn Blizzard dann tatsächlich Diablo 4 zeigt: Ein Beigeschmack wird bleiben.

Auch abgesehen vom politischen Druck steht der Kult-Publisher unter Zugzwang. Die Blizzcon im vergangenen Jahr gilt als Riesen-Enttäuschung. Blizzard scheiterte krachend mit dem Versuch, einem Publikum aus überzeugten PC-Haudegen eine Handy-Version von Diablo schmackhaft zu machen ("Ihr habt doch Handys, oder?"). Einen derartigen Fehltritt kann sich der Publisher, der seine alten Fans mehr und mehr zu vergraulen scheint, nicht mehr erlauben. (dahe)