Blockade von In-App-Direktkäufen kostet Apple weitere Millionen

Apple lässt Zeit verstreichen, ohne die Vorgaben der niederländischen Wettbewerbsaufsicht zu erfüllen. Die Strafsumme steigt auf 25 Millionen Euro.

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(Bild: manaemedia/Shutterstock.com)

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Apple spielt bei der erzwungenen Öffnung der In-App-Kaufschnittstelle weiter auf Zeit: Der Konzern habe keine neuen "ernsthaften Vorschläge" unterbreitet, die die gerichtlich festgelegten Vorgaben erfüllen, teilte die niederländische Wettbewerbsbehörde Authority for Consumers and Markets (ACM) mit. Entsprechend verhängte die Regulierungsbehörde Anfang dieser Woche eine weitere Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Euro gegen Apple – insgesamt sind es nun 25 Millionen Euro.

Apples Verhalten sei "bedauerlich, zumal die Vorgaben am 24. Dezember von einem Gericht bestätigt wurden", teilte die ACM in einer Stellungnahme gegenüber Techcrunch mit und betonte, dass die Vorgaben Apple "klar erklärt" wurden. Der Hersteller habe eine "dominante Position" und müsse deshalb "vernünftige Konditionen" bei der Nutzung seiner Dienste festlegen. Bei der geforderten Freigabe der Bezahlschnittstelle errichte der Konzern "zu viele Barrieren".

Apple muss Dating-Apps in den Niederlanden nach Ansicht der ACM erlauben, eine direkte Bezahlmöglichkeit in ihre Apps zu integrieren. Das ist bislang praktisch allen App-Anbietern im App Store strikt untersagt, da sich so auch Apples Provision umgehen ließe: Der Konzern behält bis zu 30 Prozent jedes In-App-Kaufs digitaler Inhalte ein.

Der Konzern hat bislang lediglich zwei Schnittstellen in Aussicht gestellt, die In-App-Käufe und externe Käufe per Browser ermöglichen, direkt über den jeweiligen Anbieter abgewickelt. Dating-App-Anbieter müssen dafür eine neue App für den niederländischen App Store einreichen. Für die Abwicklung über externe Zahlungsdienstleister will Apple eine Provision von 27 Prozent kassieren – das dürfte sich unterm Strich für keinen Entwickler rechnen.

In mehreren Regionen – darunter Europa und USA – gibt es Bestrebungen, den App Store durch Vorgaben und teils auch Gesetze aufzubrechen. Apples Vorgehen in den Niederlanden hat deshalb Signalwirkung, die Schnittstellen und Vorgaben hinsichtlich der Provision könnten als Blaupause für andere Länder dienen.

(lbe)