Blockgröße beim Bitcoin: Miner stimmen erstem Schritt für Protokolländerung Segwit2x zu

Seite 2: Minimalkonsens Segwit2x

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Segwit2x wurde im Mai von einem Konsortium von Minern sowie zahlreichen Unternehmen und Dienstleistern der Bitcoinszene vorgestellt – eine Art Minimalkonsens, um den leidigen Streit endlich zu beenden. Die Software dafür setzt auf dem Core-Client auf und wurde unter Führung des ehemaligen Core-Entwicklers Jeff Garzik programmiert.

BIP 91 ist nun wie gesagt aber nur ein erster Schritt für diese Änderung. Sobald es am 23. Juli aktiv wird, werden die BIP-91-kompatiblen Nodes geschürfte Blöcke zurückweisen, die das Signal-Bit für SegWit nicht setzen. Sofern alles gut läuft und die deutliche Mehrheit der Miner die Unterstützung lange genug signalisiert (2016 Blöcke lang), könnte BIP 141 alias Segwit Mitte August scharf geschaltet werden. Nach weiteren zwei Wochen würde es dann aktiv.

Glückt diese Segwit-Einführung, wäre sie ein Softfork, also auch mit älteren Nutzerclients verträglich. Rund drei Monate später soll darauf in Form eines harten Fork die Erhöhung der Blockgröße folgen. Diese Änderung wäre dann nicht mehr abwärtskompatibel und könnte schlimmstenfalls eine Spaltung der Blockchain herbeiführen.

Ob dieses umständlich anmutende Vorgehen tatsächlich funktioniert, steht noch in den Sternen. Zweifel und Kritik werden bereits laut. Und Bitcoin wäre nicht Bitcoin, wenn nicht auch konträre Vorschläge auf dem Tisch lägen. So soll BIP 91 einen anderen Vorschlag obsolet machen, der den Bitcoin Anfang August möglicherweise gespalten hätte: BIP 148. Der sogenannte User-Activated Soft Fork (UASF) sollte ebenfalls die Segwit-Änderungen umsetzen, aber das notfalls auch ohne ein Mehrheitsvotum der Miner abzuwarten.

Ebenfalls hat eine Gruppe chinesischer Miner einen Fork namens Bitcoin Cash angekündigt, mit größeren Blöcken und ohne Segwit. Ob es künftig immer noch einen oder doch bald mehrere abgespaltene Bitcoins mit nicht mehr kompatiblen Protokollen gibt, muss man abwarten. (axk)