zurück zum Artikel

Blu-ray Disc wird Microsoft-Codec nutzen

Hartmut Gieselmann

Die BD-ROM soll nach dem Willen der Blu-ray Disc Association neben MPEG-2 auch H.264 und Microsofts VC-1 als Video-Codec unterstützen.

Die Blu-ray Disc Association [1] hat entschieden, dass ihre BD-ROM [2], die als ein möglicher DVD-Nachfolger gehandelt wird, nicht nur MPEG-2, sondern auch die moderneren Video-Codecs H.264 und Microsofts VC-1 unterstützen soll. Beim VC-1 handelt es sich um einen offenen Standard der Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE [3]). Microsoft hatte seinen Video-Codec der SMPTE zur Standardisierung vorgelegt, nachdem sowohl Mitglieder des DVD-Forums als auch der Blu-ray Disc Association der Aufnahme von VC-9 nicht zustimmen wollten, solange es kein offener Standard sei. Technisch ist VC-1 (beziehungsweise VC-9) identisch zu WMV-HD [4] und ermöglicht gute Kompressionsraten für hoch auflösende Filme in 720p und 1080i.

Die Aufnahme von VC-1 in den Standard der Blu-ray Disc bedeutet, dass egal ob die HD-DVD oder die Blu-ray Disc der erfolgreichere Nachfolger der DVD wird, Microsoft bei beiden Formaten Lizenzgebühren einnimmt, da jedes Abspielgerät nun neben MPEG-2 und H.264 (auch bekannt als MPEG-4 AVC High Profile) auch VC-1 unterstützen muss. Die Tatsache, dass die HD-DVD und Blu-ray Disc die gleichen Video-Codecs unterstützen, dürfte die Entwicklung von Kombigeräten, die beide Discs abspielen, deutlich vereinfachen. Auch Hollywood wird es sicherlich freuen, dass es nun seine Filme nicht für jedes Disc-Format einzeln kodieren muss. Der Erfolg der beiden Disc-Formate wird also weniger von technischen Unterschieden, sondern mehr von den Herstellungskosten und dem Marketing abhängen. (hag [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-103168

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.blu-raydisc-official.org/
[2] http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/50023
[3] http://www.smpte.org/
[4] http://www.wmvhd.com/
[5] mailto:hag@ct.de