Blu-ray-Lager im Visier der EU-Kommission

Brüsseler Wettbewerbshüter wollen von den US-Filmstudios Hintergründe über mögliche Vereinbarungen zur Nutzung von DVD-Nachfolgeformaten bekommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die EU-Kommission hat im Juni die US-amerikanischen Filmstudios angeschrieben und um Informationen sowie mögliche Vereinbarungen zur Verwendung von DVD-Nachfolgeformaten gebeten. Insbesondere interessiere sich die EU-Kommission für die Akivitäten des Blu-ray-Lagers, da es in Hollywood dominiere, schreibt das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf eingeweihte Kreise. Die Kartellwächter seien auf der Suche nach Hinweisen für unlautere Taktiken, mit denen der Wettbewerb verfälscht werde.

EU-Kommissionssprecher Jonathan Todd hat laut Bericht bestätigt, dass Mitte Juni Briefe verschickt wurden. Die Kommission wolle herausfinden, ob es Vereinbarungen über die Nutzung eines und den Ausschluss eines anderen der beiden Formate Blue-ray Disc und HD DVD gebe. Die Zeitung schreibt weiter, das von Toshiba angeführte HD-DVD-Lager habe in Brüssel Lobbyarbeit geleistet und so die Aufmerksamkeit auf mögliche unlautere Praktiken gelenkt. Auch sollen Äußerungen auf der Consumer Electronics Show im Januar dieses Jahres die Wachsamkeit der Kartellwächter erhöht haben.

Vor einem Jahr wurden schon einmal Aktivitäten der EU-Kommission bezüglich der DVD-Nachfolgeformate bekannt. Seinerzeit schrieb sie Toshiba und Sony an, um Informationen zu den Lizenzbedingungen für HD DVD und Blu-ray zu bekommen. (anw)