Bluesky jetzt mit 20 Millionen Accounts und wohl fast so aktiv wie Threads

Nach absoluten Zahlen ist Bluesky weiterhin deutlich kleiner als Threads. Dank der jüngsten Neuankömmlinge ist dort aber offenbar schon fast genauso viel los.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Bluesky-Startbildschirm auf einem Smartphone

(Bild: Diego Thomazini/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Bei dem Kurznachrichtendienst Bluesky wurden jetzt mehr als 20 Millionen Accounts eingerichtet, allein seit Freitag sind vier Millionen dazugekommen. Damit wächst der Konkurrent für X jetzt fast genauso schnell wie Threads von Meta, wo täglich eine Million hinzukommt. Zwar kommt Bluesky damit weiterhin auf weniger als ein Zehntel der Nutzerzahl von Threads, laut dem Analyseunternehmen Similarweb ist der Abstand bei der Zahl der täglichen Zugriffe aber geschrumpft. Während X in den USA zehnmal so viele täglich aktive Nutzer und Nutzerinnen hat wie Bluesky, komme Threads nur auf anderthalbmal so viele – zumindest an einem besonders aktiven Tag. Threads-Chef Adam Mosseri hat die Zahlen zurückgewiesen und versichert, dass man weit vorne liege. Interne Zahlen von Threads sind aber nicht öffentlich.

Ermittelt hat Similarweb nach eigenen Angaben, dass Bluesky Threads bei den Zugriffen auf die Website in den USA bereits vor mehr als einem Monat überholt hat. Inzwischen liegt der Dienst hier mit großem Abstand vorne, weltweit nur noch knapp hinter Threads. Hintergrund der Entwicklung ist demnach auch eine große Abschiedswelle bei X seit der US-Wahl. Zwar habe der Kurznachrichtendienst von Elon Musk am Tag von Donald Trumps Sieg so viele Zugriffe gezählt, wie noch nie unter der Führung des US-Milliardärs. Es seien an einem Tag aber auch noch nie so viele Konten deaktiviert worden. Die Analysefirma hat aber nicht Zugriff auf interne Zahlen, sondern beruft sich auf unterschiedliche Quellen und Zugriffsstatistiken der Apps.

Bei Bluesky selbst hat man sich über das Erreichen des jüngsten Meilensteins einmal mehr gefreut. Firmenchefin Jay Graber hat darauf hingewiesen, dass man lediglich 20 Leute beschäftige, auch angesichts des Erfolgs aber weitere einstellen werde. Ihr Dienst hat etwa zeitgleich ein Update veröffentlicht, das unter anderem für eine deutlich verbesserte Performance sorgen soll. Das Wachstum geht derweil weiter, erst Anfang der Woche waren mehrere prominente Accounts aus Österreich auf X mehr oder weniger gleichzeitig stillgelegt worden, die dafür verantwortlichen Promis wechselten zu Bluesky. Organisiert hat das der bekannte Nachrichtenmoderator Armin Wolf.

Bluesky hat sich damit in den vergangenen Tagen als wichtigste Twitter-Alternative neben Threads etabliert, Mastodon als Dritter im Bunde ist abgeschlagen dahinter. Bei dem massenhaften Umzug helfen tausende sogenannte Starter Packs, das sind nutzergenerierte Sammlungen von Accounts, denen man mit einem Klick folgen kann. Insgesamt profitieren aber alle drei Dienste von den Absetzbewegungen bei dem Kurznachrichtendienst von Elon Musk. Sie stehen auch nicht vollständig in Konkurrenz zueinander, in den ersten Staaten können Threads-Accounts direkt an Mastodon und das sogenannte Fediverse angebunden werden. Auch Bluesky kann mit Mastodon verbunden werden, hier funktioniert die Verknüpfung sogar in beiden Richtungen.

(mho)