Bluetooth-SIG legt sich auf eine UWB-Technik fest

Die Bluetooth Special Interest Group will künftig die WiMedia-Version der Ultrabreitbandfunktechnik als Träger für kommende Bluetooth-Geräte nutzen. Die Special Interest Group, eine Interessenvertretung von Bluetooth-Herstellern und Entwicklern, hat bereits seit Mai 2005 zwischen zwei UWB-Verfahren abgewogen. Auf der Strecke blieb nun die vom UWB-Forum entwickelte Fassung. Erst kürzlich war CSR, Weltmarktführer unter den Bluetooth-Chip-Herstellern und ebenfalls SIG-Mitglied, vorgeprescht und verkündete noch vor der Entscheidung der Bluetooth SIG, sich für WiMedia entschieden zu haben.

Der Ultrabreitbandfunk soll die Übertragungsgeschwindigkeit von Bluetooth-Geräten drastisch erhöhen und ausreichend Kapazität für Multimedia-Anwendungen liefern, etwa für das Streaming von Audio- und Videosignalen; die SIG peilt dafür rund 100 MBit/s an. Beide UWB-Verfahren, OFDM-UWB von der WiMedia Alliance und DS-UWB vom UWB-Forum, liefern dafür ausreichend Bandbreite. Aktuelle Spezifikationen sehen sogar bis zu 500 MBit/s vor, dann freilich im PC-Umfeld etwa als drahtloses USB 2.0.

Letztlich hat sich die OFDM-Version (Multiband Orthogonal Frequency Division Multiplexing) als "besseres Gesamtpaket" durchgesetzt – nach Meinung von Beobachtern unter anderem deshalb, weil sie sich leichter an die weltweit unterschiedlichen Regelungen des Funkspektrums anpassen lässt. Bluetooth soll nun mit OFDM-UWB zusätzlich im 6-GHz-Band funken und für "langsame" Peripheriegeräte wie Tastaturen oder Mäuse aber weiterhin auch den langsamen 2,4-GHz-Modus nutzen, der nicht mehr als 2,2 MBit/s befördert. Kerneigenschaften wie niedriger Stromverbrauch und niedrige Chip-Kosten sollen erhalten bleiben. Die SIG will nun eine Bluetooth-Spezifikation mit UWB-Funk festklopfen und erste Chips ab dem zweiten Quartal 2007 bescheren. (dz)