Boeings Starliner: Erster Start mit Crew um weitere Woche verschoben
Wegen eines fehlerhaften Ventils an der Trägerrakete wurde der erste bemannte Start des Starliners abgebrochen. Nun ist etwas mehr Arbeit nötig.
Der in der Nacht zu Dienstag abgebrochene erste Start eines bemannten Raumschiffs vom Typ Starliner von Boeing soll jetzt frühestens am 17. Mai wiederholt werden. Das teilte die NASA mit und erklärte, dass der Hersteller der zur Einsatz kommenden Rakete das fehlerhafte Ventil am Tank für flüssigen Sauerstoff nach ausgiebiger Prüfung ersetzen will. Zuerst hat es noch geheißen, dass der nächste Versuch frühestens am 10. Mai anstehen würde, das wurde danach um eine Woche nach hinten verschoben. Auf der Internationalen Raumstation ISS, wo die Crew des Starliners eigentlich längst hätte eintreffen sollten, seien die Arbeitspläne angepasst worden, schreibt die US-Weltraumagentur noch.
Eigentlich sollte der Starliner am frĂĽhen Dienstagmorgen (MESZ) zum ersten Mal mit Menschen an Bord zur ISS starten. Dabei handelt es sich um den NASA-Astronauten Butch Wilmore und seine Kollegin Suni Williams. Beide mussten die Raumkapsel aber wieder verlassen, nachdem das fehlerhafte Sauerstoffventil entdeckt worden war. Es befindet sich an der Rakete des Typs Atlas V der United Launch Alliance, mit der das Raumschiff ins All gestartet werden soll. Ein Team des Joint Ventures aus Boeing und Lockheed Martin hat danach eine ausfĂĽhrliche PrĂĽfung vorgenommen, woraufhin der Zeitplan erneut angepasst wurde. Damit das Ventil ausgetauscht werden kann, soll die Rakete am heutigen Mittwoch zurĂĽck in den Hangar gebracht werden.
Die jüngste Verspätung ergänzt nun die pannenreiche Vorgeschichte: Geplant war der erste bemannte Start des Starliners zuerst für 2017, das hat aber nicht geklappt. Zum ersten Mal hat das Raumschiff im Dezember 2019 abgehoben, danach aber nicht, wie geplant, die ISS erreicht. Deshalb war eine Wiederholung angesetzt worden, die nach Verspätungen erst im Mai 2022 geklappt hat, damals hat das unbemannte Raumschiff auch die ISS erreicht. Weil danach aber wieder technische Probleme am Starliner entdeckt wurden, hat sich auch der erste Flug mit einer Crew an Bord noch einmal verzögert. Wilmore und Williams haben also schon etwas Erfahrung im Warten, die beiden verbleiben weiter in Quarantäne.
(mho)