Boeings Starliner: Nächster unbemannter Testflug im ersten Halbjahr 2022 geplant

Es hatte sich bereits angedeutet und nun hat die NASA eingestanden, dass Boeings Starliner in diesem Jahr nicht mehr abheben wird. Man mache aber Fortschritte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen

(Bild: Boeing)

Lesezeit: 2 Min.

Der zweite unbemannte Testflug von Boeings Raumkapsel Starliner wurde nun auch offiziell auf das kommende Jahr verschoben. In einem Blogeintrag der NASA heißt es jetzt, dass das dafür verantwortliche Team aktuell an Startmöglichkeiten in der ersten Jahreshälfte 2022 arbeite – "abhängig von der Einsatzbereitschaft der Hardware, den anderen Startplänen und der Kapazitäten an der ISS". Die Verschiebung des Testflugs auf 2022 hatte sich zuvor bereits abgezeichnet und ist für Boeing ein weiterer Rückschlag. Anfang August war der geplante Start der Raumfähre in letzter Minute abgesagt worden, eine monatelange Verschiebung hatte sich da bereits angedeutet.

Boeings Raumschiff hatte seinen unbemannten Jungfernflug Ende Dezember 2019. Der war zwar nicht ganz gescheitert, aber bis zur Internationalen Raumstation ISS war das Raumschiff nach einer Fehlsteuerung nicht gekommen. Die Raumkapsel konnte danach sicher wieder gelandet werden, der Flug soll deswegen aber wiederholt werden. Nach einigen Verzögerungen – unter anderem aufgrund des missglückten ISS-Andockmanövers des russischen Forschungsmoduls Nauka – war dieser Start dann für den 3. August angesetzt worden. Weil aus dem Antriebssystem der Kapsel unerwartete Anzeigen zu Ventilzuständen geliefert wurden, war dieser Start dann aber in letzter Minute abgesagt worden und gegenwärtig wird die Kapsel analysiert, um einen weiteren Versuch vorzubereiten. Dabei mache man Fortschritte, versichert die NASA nun.

Die neuerliche Verzögerung passt also zur bisherigen Geschichte des Starliner-Projekts von Boeing. Es ist Teil des Commercial Crew Programs der NASA, in dessen Rahmen private Konzerne für die Weltraumagentur Menschen ins All fliegen sollen. Zu diesem gehört neben Boeing auch SpaceX von Elon Musk, dessen Crew Dragon bereits im Regelbetrieb Menschen zur ISS und wieder zurückbringt. Lange waren die beiden Konzerne bei der Entwicklung ihrer Raumkapseln ungefähr gleichauf, aber inzwischen ist Boeing längst abgehängt. Inzwischen ist das problembehaftete Projekt nur noch eine Baustelle für den kriselnden US-Konzern.

(mho)